Letzte Woche kam es zu einem Buttersäure-Anschlag auf den Sex-Club Freubad in Recherswil SO. Die geplante Wiedereröffnung am Samstag fiel deshalb ins Wasser.
Wer hinter dem Anschlag steckte, ist unklar. Bademeister des Clubs, Thomy Baur (58) ist sich dennoch sicher: «Das waren Neider oder Corona-Fanatiker.»
Nun schlug die unbekannte Täterschaft erneut zu: Wie die Solothurner Polizei mitteilt, ging am Freitagmorgen, kurz nach 7 Uhr, eine Meldung bei der Alarmzentrale ein, dass es bei einem Gebäude extrem stinke – ein neuer Buttersäure-Anschlag.
Niemand verletzt
Die Feuerwehr, die Chemiewehr, ein Chemieexperte und die Polizei seien umgehend ausgerückt. Die Messungen durch Spezialisten haben ergeben, dass am Gebäude erneut Buttersäure freigesetzt wurde. Für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr. Personen wurden keine verletzt.
Die Attacke galt laut Polizei wohl dem Freubad – allerdings wurde die Buttersäure vor dem Haus neben dem Erotikbetrieb verteilt. «In diesem Gebäude sind zahlreiche Firmen. Zum Glück hat es heute Morgen auch gewindet und zwar in die von uns entgegensetzte Richtung, so dass der Gestank nicht in unseren Garten kam», sagt der Bademeister Thomy Baur am Freitagnachmittag zu Blick.
«Die seit letzter Woche verschobene Wiedereröffnung konnte heute um 11 Uhr wie geplant stattfinden. Wir haben auch bereits Gäste im Haus und es läuft alles gut», sagt er.
Der Betrieb im betroffenen Gebäude laufe mittlerweile auch wieder normal, bestätigt eine Mitarbeiterin einer Storen-Firma. «Der Vorfall passierte draussen, vor dem Haupteingang», sagt sie zu Blick. Die anwesenden Mitarbeiter hätten nach der beendeten Arbeit der Einsatzkräfte wieder in die Büros zurückkehren dürfen.
«Der Anschlag galt uns!»
Obwohl die Täter dieses Mal nicht den Sex-Club angegriffen haben, ist Baur überzeugt. «Der Anschlag galt uns! Wir haben in dieser Woche jedoch unser Alarmsystem aufgefahren, so dass man bei uns nicht mehr so einfach reinkommt. Und vielleicht waren die Täter auch einfach nicht informiert, wo was ist.»
Die Polizei hat zusammen mit der Staatsanwaltschaft Kanton Solothurn die Ermittlungen aufgenommen. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen besteht und/oder dieselbe Täterschaft dafür verantwortlich ist, wird nun untersucht. (man)