Der Bademeister des Sex-Clubs Freubad in Recherswil SO, Thomy Baur (58), wollte am Samstagmorgen alles für die Wiedereröffnung am Montag vorbereiten. «Als ich hineingehen wollte, sah ich eine verdächtige Flüssgkeit. Es lag ein ätzender Gestank in der Luft», sagt Baur zu Blick.
Laut einer Mitteilung der Kantonspolizei Solothurn wurden umgehend die Feuerwehr Recherswil, die Chemiewehr Solothurn sowie ein Chemieexperte aufgeboten. Messungen durch die Spezialisten ergaben schliesslich, dass es sich bei der Substanz um Buttersäure handelt.
Laut Polizei gezielt dort platziert
Thalia Mosimann, Sprecherin der Kantonspolizei Solothurn, sagt auf Anfrage von Blick: «Man muss davon ausgehen, dass die Buttersäure gezielt dort platziert wurde.»
Für Bademeister Baur ist klar: «Das waren Neider oder Corona-Fanatiker.» Er habe sofort alles durchgelüftet. «Trotzdem habe ich etwas davon eingeatmet. Ich musste husten.»
Ärztliche Untersuchung im Spital
Baur und ein EDV-Spezialist, der die Kassensysteme und Computer für die Wiedereröffnung auf Vordermann hätte bringen sollen, mussten sich im Spital von einem Arzt untersuchen lassen. Inzwischen sind beide wieder draussen. «Es geht uns gut», sagt der Bademeister.
Für die Bevölkerung hat laut der Polizei zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden.
«Diesen Geruch kann ich den Gästen nicht zumuten»
Fürs Business ist der Buttersäure-Anschlag ein herber Rückschlag. Der Geschäftsführer, der namentlich nicht genannt werden will, hat sich auf die Wiedereröffnung nach der coronabedingten Durststrecke sehnlichst gefreut. «Jetzt muss ich die Wiedereröffnung wohl um eine Woche verschieben», sagt er. «Diesen Geruch kann ich meinen Gästen nicht zumuten.»
Wer hinter dem fiesen Anschlag steckt, ist unklar. Die Polizei hat zusammen mit der Staatsanwaltschaft Kanton Solothurn Untersuchungen aufgenommen.