Aargauer Reiseunternehmer versteckten Drogen im Car
Kosovaren-Brüder schmuggelten Millionen-Marihuana

Ein Reiseunternehmer und sein Bruder werden verdächtigt, in grossen Mengen Marihuana über die Grenzen geschmuggelt zu haben. Ihr Trick: Die Drogen versteckten sie in Reisecars. Jetzt wurden sie erwischt.
Publiziert: 08.07.2021 um 01:21 Uhr
|
Aktualisiert: 08.07.2021 um 08:17 Uhr
1/4
Das Marihuana wurde im Anhänger eines Reisecars im Kanton Waadt beschlagnahmt.
Foto: KAPO AG
Ralph Donghi, Beat Michel

Den Aargauer Behörden sind zwei dicke Fische ins Netz gegangen. Nach aufwendigen Ermittlungen konnten sie ein mutmassliches Dealerduo festnehmen, das mithilfe von Reisebussen mehrfach grosse Mengen Marihuana in die Schweiz schmuggelte.

Im Visier der Fahnder: der Kosovare Rexhep D.* (42), Inhaber eines Aargauer Reiseunternehmens, und sein Bruder Kristjan D.* (38). Zusammen mit der Eidgenössischen Zollverwaltung konnte die Kantonspolizei Aargau im Kanton Waadt einen Drogenschmuggel sogar auf frischer Tat stoppen. Die Dealer waren schon lange unter Verdacht. Beim entscheidenden Zugriff wurde der Reisecar samt «Begleitfahrzeug» wenige Kilometer nach der Schweizer Grenze gestoppt.

Drogen im Anhänger versteckt

Im Anhänger des Cars wurden die Fahnder dann auch prompt fündig. Versteckt hinter der doppelten Wand: 116 Kilogramm bestens abgepacktes Marihuana. Verkehrswert der Drogen: über eine Million Franken!

Rexhep und Kristjan D., die im Begleitauto fuhren, wurden noch an Ort und Stelle festgenommen. Genauso wie zwei weitere Kosovaren, die den Reisecar steuerten. Das Drogen-Quartett befindet sich zurzeit in Untersuchungshaft.

Razzia am Wohnort

Am Wohnort von Reisebüro-Boss Rexhep D. sitzt der Schock über die Festnahme tief. Auch die Blockwohnung wurde durchsucht. Die Noch-Ehefrau (44) des Kosovaren erinnert sich mit Schrecken: «Auf einmal kam die Polizei. Wir waren schockiert, denn wir haben ja nicht gewusst, dass er etwas mit Drogen zu tun haben soll.»

Zusammen mit ihren beiden Kindern lebt sie schon länger getrennt von Rexhep D. und sagt: «Meine Kinder und ich haben ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Wir lassen jetzt einfach die Polizei mal ihre Arbeit machen.»

Die kantonale Staatsanwaltschaft führt das Verfahren wegen Verdachts auf gewerbs- und bandenmässigen Betäubungsmittelhandel gegen die beiden Brüder. Es gilt die Unschuldsvermutung.

* Namen geändert

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?