Er wehrt sich zwar vor Gericht gegen den Landesverweis, zum Prozess selber kommt ein Deutscher (35) aber nicht – und das schon zum zweiten Mal.
Entsprechend sauer ist auch der Gerichtspräsident am Bezirksgericht Zurzach. «Ich will den Beschuldigten sehen und ihn befragen», sagte er bei der Verhandlung, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Schon im Januar hatte der 35-Jährige den Termin platzen lassen. Immerhin hatte er dafür noch eine Entschuldigung. Er sei eben im Ausland. Nun blieb er einfach so fern.
Dabei droht dem Deutschen unter anderem ein Landesverweis von bis zu fünf Jahren. Kein Wunder: Die Liste der Vorwürfe ist lang. Es geht um mehrfachen Betrug, mehrfacher Drohung und das Erschleichen von Leistungen einer Sozialversicherung.
«Noch bis am Montag, dann bist du tot»
Ein Jahr soll der Mann knapp 12'000 Franken Arbeitslosengeld kassiert haben, während er allerdings bei einer Firma angestellt war. Daneben soll er immer wieder eine Frau, mit der er die Wohnung teilte, beschimpft und bedroht haben. «Noch bis am Montag, dann bist du tot», soll er ihr angekündigt haben, wie die «Aargauer Zeitung» weiter berichtet.
Der Prozess gegen den Deutschen wurde erneut verschoben. Das Gericht will die Möglichkeit haben, ihn zu den Vorwürfen zu befragen. Noch einmal sollte der Mann sein Glück aber nicht ausreizen. Der Gerichtspräsident kündigte an, dass die Verhandlung auch in Abwesenheit möglich wäre. Der Anwalt des Deutschen äusserte sich nicht dazu. Ob sein Mandant beim dritten Prozessversuch kommen wird, bleibt offen. (jmh)