Noch immer ist unklar, warum am Dienstagnachmittag zwischen Gebenstorf AG und Windisch AG auf eine Frau (42), die in ihrem Auto unterwegs war, geschossen wurde. Sicher ist: Die Kantonspolizei Aargau konnte noch am selben Abend den geflüchteten Täter festnehmen. Beim Tatverdächtigen handle es sich um einen 43-jährigen Italiener, der nach ersten Erkenntnissen «der getrennt lebende Ehemann des Opfers» sei, teilte die Kapo lediglich mit.
Jetzt zeigen Blick-Recherchen: Die Frau wurde so schwer verletzt, dass sie von einem Spital im Aargau in eine Spezialklinik im Kanton Zürich versetzt werden musste. Und: Beim Verhafteten handelt es sich um Pino T.*. Er soll bei seiner Mutter in der Region Wohlen AG gewohnt haben. Die Wohnungstüre ist polizeilich versiegelt. «Ich bin schockiert», sagt Nachbarin Susanna M.** (66) zu Blick. «Ich habe gar nicht gewusst, dass er von seiner Frau getrennt ist.» Sie kenne ihn sowie seine Mutter nur vom Sehen und «Grüezi und Adieu» sagen her.
«Ich sah überall die Polizei stehen»
Susanna M. sagt weiter, sie habe am Dienstag aus dem Fenster geschaut und «überall die Polizei stehen sehen». Sie habe erst später vom Vorfall in Windisch erfahren. Pino T. habe als Nachbar immer einen normalen Eindruck gemacht und sei «sehr anständig» gewesen. «Er half mir mal, Taschen hochzutragen, weil ich das Knie operiert hatte.»
Die Kapo Aargau hatte am Dienstag nach der «Schussabgabe» um 13.30 Uhr eine Grossfahndung nach der flüchtigen Täterschaft ausgelöst. Mit Erfolg: Pino T. konnte schliesslich ohne den Einsatz einer Öffentlichkeitsfahndung gefasst werden. Wo er erwischt wurde, sagt die Aargauer Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf Anfrage nicht.
Laut Blick-Informationen soll der Italiener jedoch etwa 17 Kilometer entfernt von Windisch festgenommen worden sein. Und: Aus dem Umfeld des Paares ist zu hören, dass er der Polizei bereits bekannt war. Er soll seine Frau mindestens schon einmal bedroht haben. Auch dazu sowie zum Motiv, zum Tathergang, zur Waffe und zu den Verletzungen des Opfers gibt die Staatsanwaltschaft keinen Kommentar ab. Mittlerweile hat die Aargauer Staatsanwaltschaft gegenüber Blick bestätigt, dass das Zwangsmassnahmengericht für Pino T. drei Monate U-Haft angeordnet hat.
* Name geändert ** Name bekannt
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