Erdrutsch in Rothrist AG: Wie der Blick-Leserreporter Michael G.* (36) meldet, ist es in der Nacht auf Dienstag zu einem Erdrutsch gekommen. Der betroffene Abschnitt befindet sich an der Gländstrasse. Auf Bildern von Lesereportern ist zu sehen, dass der steile Hang teilweise bis an die Grundmauer der Häuser abrutschte!
«Die ganze Strasse ist nun durch Geröll und Äste blockiert», sagt Michael G. zu Blick. Wegen der Strassensperrung ist auch die regionale Busverbindung zwischen Vordemwald und Rothrist unterbrochen. Die Erdmasse am Hang habe sich vermutlich durch den starken Regenfall der letzten Tage gelöst, mutmasst der Leserreporter weiter.
Hans Rudolf Sägesser (57, FDP), der zuständige Gemeinderat von Rothrist, sagt gegenüber Blick: «Dieser Erdrutsch kam mit Ansage. Es gab schon im Mai 2022 Anzeichen, dass da etwas kommen könnte.» Im Sommer kam der Hang dann tatsächlich ins Rutschen.
Massnahmen konnten neuen Erdrutsch nicht verhindern
Seither stehe man in Kontakt mit den Grundeigentümern. Es wurden Bäume gefällt, ein Geologe beobachtet den Problem-Hang. Trotzdem kam es heute wieder zu einem Erdrutsch, ein «Naturereignis, das durch Oberflächenwasser verursacht worden ist», wie der Gemeinderat erklärt.
Den Grundeigentümern habe man bereits nach dem ersten Erdrutsch empfohlen, Massnahmen einzuleiten, um den Hang zu sichern. «Wir haben empfohlen, eine Plastikmatte zu verlegen, damit das Wasser nicht im Boden versickert», so Sägesser. Warum das noch nicht passiert ist, entziehe sich seiner Kenntnis. Auch, ob die Häuser oberhalb des Hangrutsches gefährdet sind, müsse zuerst abgeklärt werden. Der betroffene Hang besteht aus verschiedenen Parzellen, die verschiedenen Eigentümern gehören.
«Froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.»
Eine Bewohnerin des Hauses oberhalb des Erdrutsches sagt: «Ich bin einfach nur froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.»
Die Kantonsstrasse zwischen Rothrist und der Gemeinde Vordemwald ist seit dem frühen Dienstagmorgen gesperrt. Die Kantonspolizei Aargau sagt auf Anfrage von Blick: «Die Aufräum- und Sicherheitsarbeiten könnten zwei bis drei Tage dauern», sagt Dominic Zimmerli, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau.
Verletzt worden sei bei dem Erdrutsch-Niedergang niemand. Die Polizei sei kurz nach 6 Uhr über den Erdrutsch in Kenntnis gesetzt worden. Nach derzeitigem Wissensstand bestehe keine unmittelbare Gefahr.
Auch im Kanton Basel-Land ist es zu einem Erdrutsch gekommen
Derzeit stehen Mitarbeiter des kantonalen Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) im Einsatz, um den Hang zu sichern.
Nicht nur in Rothrist, auch in Eptingen BL ist ein Erdrutsch niedergegangen. Wie die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion am Dienstag mitteilte, musste aus Sicherheitsgründen deshalb die Bölchenstrasse von Eptingen BL nach Langenbruck BL gesperrt werden.
Die Sperrung dauere voraussichtlich bis Ende Oktober. Zum Erdrutsch sei es nach starken Niederschlägen in den vergangenen Tagen gekommen, wie es heisst. Im Bereich Spitzflüeli sei der Hang abgerutscht. Eine Umleitung sei signalisiert.
* Name geändert