Tödliches Erdbeben in Indonesien
Bub (6) überlebte zwei Tage unter den Trümmern

Nach dem verheerenden Erdbeben auf der indonesischen Insel Java ist die Zahl der Todesopfer noch einmal drastisch gestiegen. Mindestens 268 Menschen kamen bei dem Beben ums Leben. Ein kleiner Bub hatte Glück und überlebte unter den Trümmern.
Publiziert: 23.11.2022 um 14:36 Uhr
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Alles liegt in Trümmern: Das Erdbeben in Indonesien hat furchtbare Schäden angerichtet.
Foto: Anadolu Agency via Getty Images

Knapp zwei Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Indonesien ist ein Sechsjähriger aus einem eingestürzten Haus gerettet worden.

Der Junge sei am Mittwochmorgen (Ortszeit) in der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur gefunden worden, teilte ein an dem Einsatz beteiligter Feuerwehrmann mit. Das Kind habe noch geatmet und sei sofort behandelt worden. Es habe etwa 40 Stunden lang unter Schutt und Trümmern ausgeharrt.

Das Erdbeben der Stärke 5,6 hatte sich am Montag etwa 70 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Jakarta in einer Tiefe von zehn Kilometern ereignet. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Cianjur. Unter den 268 Toten sind nach Angaben des Nationalen Katastrophenschutzes auch viele Kinder, die nach der Schule Moscheen besucht hätten, hiess es. Die Sucharbeiten in den betroffenen Gebieten dauerten am Mittwoch noch an, mehr als 150 Menschen wurden noch vermisst.

Viele Kinder unter den Opfern

Rettungskräfte suchten am Dienstag in den betroffenen Gebieten weiter fieberhaft nach Überlebenden. Die Arbeiten wurden durch die zahlreichen Trümmer, welche die Strassen blockierten, und Stromausfälle in Teilen der überwiegend ländlichen, gebirgigen Region erschwert.

Die Teams beseitigten mit Kettensägen und Baggern die Trümmer und umgestürzten Bäume, um zu den Opfern vorzudringen, sagte der 34-jährige Dimas Reviansyah von den Rettungskräften. «Ich habe seit gestern nicht mehr geschlafen. Aber ich muss weitermachen, weil einige Opfer noch nicht gefunden wurden.» Unter den Opfern waren nach Angaben der indonesischen Rettungsbehörde Basarnas auch viele Kinder. «Sie waren in der Schule, um 13 Uhr hatten sie noch Unterricht», sagte Behördenleiter Henri Alfiandi.

Viele Überlebende verbrachten die Nacht im Freien, umgeben von Schutt, Glasscherben und Betonbrocken. Verletzte wurden in behelfsmässigen Krankenstationen im Freien behandelt. Verschlimmert wurde die Lage durch eine Welle von 62 kleineren Nachbeben der Stärken 1,8 bis 4 in der 175.000-Einwohner-Stadt Cianjur.

Indonesien hat rund 270 Millionen Einwohner, von denen mehr als die Hälfte auf der Hauptinsel Java leben. Der Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen. (SDA/AFP)


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