In Italien kam es am Mittwochmorgen zu einem schweren Erdbeben. Wie die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gegenüber der «Kleinen Zeitung» bestätigt, hatte das Beben sein Epizentrum in der Region Ancona. Es sei mit einer Zerstörung im Umkreis von 70 Kilometer zu rechnen. Im Laufe des Morgens kam es zu weiteren kleineren Erdbeben.
Die Erschütterungen umfassten unter anderem die Hauptstadt Rom, weite Teile Norditaliens sowie die Küsten von Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Teile der östlichen Alpen, wie das Portal Erdbebennews schreibt. Im österreichischen Bundesland Kärnten wurde ein Supermarkt derart heftig durchgeschüttelt, dass unzählige Weinflaschen zerschlagen am Boden liegen.
«Es gab über tausend Notrufe»
In der italienischen Provinz Marken, zu der auch Ancona gehört, mussten einige Schulen geschlossen werden. Dies betrifft auch Kindergärten und einzelne Hochschulen. In Ancona mussten mehrere Personen wegen Panikattacken und Verletzungen, die sie während der panischen Flucht aus ihren Häusern erlitten, in Krankenhäusern behandelt werden.
«Es gab über tausend Anrufe über die Notfallnummer 112. Soweit wir im Moment wissen, gibt es keine ernsthaften Schäden. Es sind Inspektionen im Gange», sagt der Präsident der Region Marken, Francesco Acquaroli (60), während der Pressekonferenz.
Touristen wollen aus der Stadt flüchten
Zahlreiche Meldungen erreichten die lokalen Feuerwehren. Viele Privathaushalte beklagen rissige Wände. In Ancona wurde wegen der Schäden zudem eine Privatklinik vorsorglich evakuiert. Auch der Bahnverkehr entlang der italienischen Adria-Küste ist vorerst eingestellt.
In der Badeortschaft Rimini rannten die Menschen voller Panik auf die Strasse, schreibt das Portal Salzburg24. Viele Hotels wurden evakuiert. Die Touristen besammeln sich am Bahnhof, in der Hoffnung, die Stadt verlassen zu können. Auf der Richterskala erreicht das Erdbeben einen Wert von 5,7. Es war das stärkste Erdbeben an der Nordküste der Marken seit dem Jahr 1930. (nab)