Maria Y.* (†44) und Heinz T.* (†54) aus dem Kanton Aargau sind tot. Die Umstände? Mysteriös. Während ihr Leichnam am Sonntag in einem Gewässer in Frankfurt (D) aufgefunden wird, wird seiner am Mittwoch in einem Einfamilienhaus in Merenschwand AG entdeckt. Doch wie hängen die beiden Todesfälle zusammen?
Fakt ist: Seit rund zwei Wochen galt Maria Y. als vermisst. Sie wurde am Freitag, 12. April, gegen 21.40 Uhr das letzte Mal in Muri AG gesehen. Tags darauf fuhr sie gemäss polizeilichen Abklärungen mit einem weissen BMW 320d am Nachmittag über die Grenze in Rheinfelden AG in Richtung Deutschland. Die Familie der Deutschen mit kubanischen Wurzeln bat seither auf Facebook um Hinweise über das Verbleiben von Maria Y.
Frisch getrennt
Wie Blick weiss, handelt es sich bei den Toten um ein deutsches Ehepaar, das frisch getrennt war. Bis Ende Juli 2021 lebten die beiden in Hausen AG und zogen im August gemeinsam nach Merenschwand ins Freiamt. Anfang 2024 kam es wohl zur Trennung, denn Maria Y. suchte nach einer Wohnung ab dem ersten Februar. Zunächst – wegen ihres Hundes – erfolglos in Unterlunkhofen AG. Schliesslich fand die Lagermitarbeiterin bei einem Grossverteiler in Muri AG eine neue Bleibe.
Heinz T., der eine Firma für Maschinen-Reparaturen leitet, blieb im früheren Familienhaus wohnen. Dieses liegt an einer ruhigen Strasse, links und rechts Familienhäuser. Vor Ort zeigt sich: Die Haustüre wurde versiegelt. Zuvor wurde diese den Spuren nach von der Polizei aufgebrochen. Wie Nachbarn Blick am Donnerstag berichten, gab es ein Grossaufgebot. Die Polizei soll direkt mit schwerem Geschütz einmarschiert sein.
«Sie bezeichnete ihren Mann als Lügner»
In der Nachbarschaft werden die beiden «als total nett» bezeichnet. Gemeinsame Kinder hatten sie nicht, jedoch hatten beide Kinder aus früheren Beziehungen: die zwei Söhne von Maria Y. sowie die drei Kinder von Heinz T. leben in Deutschland.
Wie ein Nachbar wissen will, war Maria Y. verzweifelt: «Sie wollte die Trennung und bezeichnete ihren Mann als Lügner.» Ein ähnliches Bild zeichnet eine Nachbarin: «In einem zweistündigen Gespräch hat sie seinetwegen stark geweint.»
Vor zwei Wochen wollte die zweifache Mutter anscheinend ihre beiden Söhne in Deutschland besuchen, heisst es. Nachdem Maria Y. bereits als vermisst galt, habe ihre Schwester sie am früheren Wohnort noch gesucht. Ihr Ex-Mann Heinz T. hingegen sei am Montag noch in der Nachbarschaft gesehen worden.
Adrian Schuler, Sprecher der Oberstaatsanwaltschaft, sagte gegenüber 20 Minuten, dass die Kantonspolizei bereits nach dem Eingang der Vermisstmeldung von Maria Y. mit Heinz T. in Kontakt getreten sei. Schuler: «Während der Abklärungen vor Ort bestanden für die Polizei keine Verdachtsmomente auf ein Delikt.»
Ob und wie die beiden Todesfälle zusammenhängen, wird nun untersucht. Wie die Staatsanwaltschaft Aargau schreibt, kann ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden.
*Namen geändert