Mindestens 64 Anrufe – jetzt kassiert er die Strafe
Aargauer belästigt Frau mit Atemgeräuschen

Ein Mann aus dem Kanton Aargau rief mit unterdrückter Nummer immer wieder eine Frau an. Doch während der Telefonate sagte er nichts – sondern atmete einfach in den Hörer. Nun muss er sich vor der Aargauer Staatsanwaltschaft verantworten.
Publiziert: 10.05.2024 um 11:38 Uhr
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Ein Mann belästigte eine Frau über das Telefon mit Atemgeräuschen bis zu 12-mal am Tag. (Symbolbild)
Foto: Shutterstock
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Fabienne MaagPraktikantin News

Es ist ein kurioser Fall, der sich im Kanton Aargau ereignet hat: Ein Mann (heute 22) aus dem Bezirk Zofingen soll eine Frau zwischen November 2023 und Dezember 2023 belästigt haben, wie «Argovia Today» berichtet. Doch dabei soll er eine eher ungewöhnliche Vorgehensweise angewendet haben. Mindestens 64 Mal rief er die Frau in dieser Zeit an – mit unterdrückter Nummer. 

Doch während der Telefonate sprach er meist kein Wort. Er atmete stattdessen laut in den Hörer. Dabei wählte er die Nummer der Frau bis zu einem Dutzend Mal am Tag. Irgendwann zeigte die Frau den Mann an. Schnell konnte der Täter identifiziert werden.

Nun musste er sich für «Missbrauch einer Fernmeldeanlage zur Beunruhigung oder Belästigung» vor der Aargauer Staatsanwaltschaft verantworten. Diese verurteilte ihn per Strafbefehl zu einer Geldstrafe von 3850 Franken. Ausserdem muss er eine Busse von 550 Franken bezahlen und Gebühren von 800 Franken übernehmen. Zuletzt muss er der Geschädigten noch 65 Franken zahlen. 

Auf offener Strasse finden die meisten Belästigungen statt

Sexuelle Belästigung findet nicht nur am Arbeitsplatz oder im Ausgang statt. Sie ist fast überall anzutreffen und kann verschiedenste Formen haben. So hat die Politik- und Kommunikationsforschung (gfs) Bern 2019 eine Studie in der Schweiz durchgeführt. Rund 4495 Frauen ab einem Alter von 16 Jahren waren dafür zum Thema sexuelle Gewalt befragt worden.

Die Studie zeigte, dass rund 64 Prozent der Befragten eine Frau persönlich kennen, die bereits sexuell belästigt worden waren. Über alle Altersgruppen hinweg schilderten 59 Prozent, dass sie bereits unerwünscht umarmt, geküsst oder berührt worden seien. 56 Prozent berichteten von suggestiven Kommentaren und Witzen, 54 Prozent von unangenehmem Anstarren und 50 Prozent berichteten von aufdringlichen Kommentaren über den eigenen Körper. 

Die Studie listete zudem auch die Orte auf, an denen die meisten sexuellen Belästigungen in der Schweiz auftauchten. So führen die offenen Strassen mit rund 56 Prozent, dicht gefolgt von öffentlichen Verkehrsmitteln mit 46 Prozent. In Bars und Clubs erlebten rund 42 Prozent der Befragten sexuelle Belästigung, etwas dahinter (33 Prozent) kommt der Arbeitsplatz. Zu Hause erlebten rund 22 Prozent der Befragten sexuelle Belästigung. 

Kontakte Prävention und Opferberatung

Elternabende, Schulung und Beratung: 


Bei Verdacht auf sexuelle Ausbeutung:

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