Skeptiker scheinen sich mit Häme über steigende Infektionszahlen zu freuen. Dies, während Experten und Virologen gebetsmühlenartig wiederholen: Auch Geimpfte können und werden sich infizieren. Ihre Covid-19-Verläufe sind aber milder. Menschen sollen sich impfen lassen.
Am Nutzen der Impfung scheint offenbar auch die überwiegende Mehrheit der Schweizer Ärzteschaft keine Zweifel zu haben. Laut der Ärzteverbindung FMH sind gegen 91 Prozent der Ärzte im Land geimpft. Weitere rund vier Prozent wollen sich bis Jahresende impfen lassen. Einige der restlichen Ärzte verzichten auf eine Impfung, weil sie die Krankheit durchgemacht haben.
Am höchsten liegt die Impfquote demnach bei Spitalärzten, etwas niedriger bei Hausärzten. «Wir sind froh, dass wir dazu nun klare Zahlen haben», sagte FMH-Sprecherin Charlotte Schweizer der «NZZ am Sonntag». Die Frage nach der Impfquote von Ärztinnen und Ärzten sei «immer wieder im Raum» gestanden.
Höherem Ansteckungsrisiko ausgesetzt
Ärzte sind der Pandemie besonders stark ausgesetzt. Laut der vom Meinungsforschungsinstitut GfS Bern ausgeführten Studie sind sie auch überdurchschnittlich öfter infiziert worden. Ihr Anteil liegt mit einer Ansteckungsrate von 15 Prozent fast doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung. «Ärztinnen und Ärzte sind einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt», sagt Schweizer, «aber sie lassen sich auch mehr testen.»
Zudem haben im letzten Jahr auch die Arbeitsbelastung, der Stress und die Unzufriedenheit der Befragten zugenommen. Es scheint jedoch nicht genau erwiesen, inwiefern dies mit der Pandemie zu tun haben könnte. (kes)