Der Streit um «Freunde der Verfassung» geht in die nächste Runde. Mitte Dezember verkündete der Verein den Rücktritt ihres Sprechers Michael Bubendorf. Auch der Co-Präsident Werner Boxler verliess per Ende Jahr die «Freunde der Verfassung».
Jetzt sollen sämtliche Vorstandsmitglieder dem Corona-Skeptiker-Verein den Rücken gekehrt haben. Das berichtet das Portal «Nau».
Einer Mitteilung des Vereins zufolge hatte sich der Vorstand am Montag zu einer «Mediation» getroffen. Demnach habe das gegenseitige Vertrauen in den letzten Monaten so weit gelitten, dass die Arbeit des Vorstands blockiert gewesen sei. Deshalb stellten alle ihr Mandat «im Hinblick auf vorgezogene Neuwahlen» zur Verfügung.
Der neue Vorstand soll erst in knapp zwei Monaten gewählt werden. Wer bis dahin das Sagen hat, ist unklar.
«Rücktrittsabsichten unterschiedlich interpretiert»
In der Mitteilung auf der Webseite wird auch auf die Rolle von Michael Bubendorf eingegangen. Er hatte letzten Monat behauptet, er sei gar nie zurückgetreten. Er sei bloss bis zum Ende der Abstimmungskampagne in den Ausstand getreten. Bubendorf reagierte damit auf die Rücktrittsmeldung, welche die «Freunde der Verfassung» davor kommuniziert hatten.
Nun schreibt der Verein: «Insbesondere wurden die Rücktrittsabsichten von Michael Bubendorf unterschiedlich interpretiert, woraus sich Missverständnisse und beidseitig problematische Kommunikationen nach aussen ergaben, die wir im Nachhinein bedauern.»
Die Mitteilung ist unterschrieben von sechs Vereinsmitgliedern, darunter nun auch Michael Bubendorf. Nur der zurückgetretene Co-Präsident Werner Boxler ist nicht dabei.
Spannung hat es offenbar schon länger gegeben. Bubendorf hatte intern die Kampagne zum Covid-19-Gesetz kritisiert, sei damit aber nicht durchgedrungen. Der Verein «Freunde der Verfassung» stand massgeblich hinter dem Referendum zum Covid-Gesetz, das am 28. November an der Urne scheiterte. (man)