Kantonale Unterschiede bei Geburten
Bern hatte sich besonders gern

Besonders im Kanton Bern hat man derzeit offensichtlich mit vollen Windeln zu kämpfen: Die Kurve der Geburten ging dort in den ersten Monaten des Jahres steil nach oben. Doch vom schweizweiten «Lockdown-Babyboom» kann gemäss einer Blick-Umfrage nicht ganz die Rede sein.
Publiziert: 06.05.2021 um 06:54 Uhr
Kommen nun die «Lockdown-Babys»? Eine Umfrage von Blick zeigt: Der schweizweite Babyboom bleibt bislang aus.
Foto: Luisa Ita
Luisa Ita

In Bern regierte während des Lockdowns die Liebe. Denn: In den vergangenen Monaten ist im Hauptstadt-Kanton die Geburtenrate explodiert. So wurden allein im Inselspital im ersten Quartal dieses Jahres 522 Kinder geboren – im gleichen Zeitraum waren es 2020 gerade mal 447.

Auch in den Spitälern in Burgdorf BE, Frutigen BE, Thun BE, Interlaken BE sowie im Berner Salem Spital und im Geburtshaus in Ostermundigen BE kamen in den ersten Monaten 2021 mehr Babys zur Welt als im Vorjahr. Im Geburtshaus in Zweisimmen BE haben sich die Zahlen im ersten Quartal sogar mehr als verdoppelt: Statt 12 wie in der Vorjahresperiode erblickten hier 2021 sogar 25 Babys das Licht der Welt.

Grosse Umfrage unter Schweizer Spitälern

Der Start einer Generation von «Lockdown-Babys»? Blick fragte in jedem Schweizer Kanton ein Universitäts- oder Kantonsspital an und erhielt zahlreiche Stellungnahmen – wenn auch nicht von jedem. Dennoch wurde deutlich: Von einem schweizweiten Babyboom kann im Vergleich der 1. Quartale 2020 und 2021 trotz Spitzenzahlen aus Bern nicht die Rede sein.

Stabile Geburtenzahlen meldeten das Universitätsspital Zürich, die Solothurner Spitäler, die Spitäler Schaffhausen, die Kantonsspitäler Luzern und Freiburg.

Mehr Geburten auch im Aargau, in Basel und Graubünden

Mehr Kindersegen hatte es hingegen in den Kantonen Jura, Uri, Aargau, Graubünden, Basel-Stadt sowie Nidwalden. Dort verzeichneten die Spitäler 2021 mehr Geburten als im Vorjahreszeitraum. So schreibt das Kantonsspital Nidwalden: «Im ersten Quartal 2021 kamen bei uns 48 Babys mehr zur Welt als im ersten Quartal 2020.» Ein sattes Plus von fast 37 Prozent.

Tote Hose dagegen in einigen anderen Kantonen. In den angefragten Spitälern in Zug, Genf, St. Gallen, Waadt, Tessin, Wallis und Baselland wurden 2021 weniger Geburten gezählt als im gleichen Zeitraum 2020. Auch das Kantonsspital Obwalden hatte im Vergleich zum ersten Quartal 2020 insgesamt 27 Prozent weniger Geburten zu meistern. Das Spital liefert eine mögliche Erklärung: «Unsere Chefärztin der Frauenklinik begründet das unter anderem mit der Angst der Frauen, sich während der Schwangerschaft mit Covid-19 anzustecken.»

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