Offeriert waren 1600 Franken. Zahlen musste Ivan Miric (33) für den Umzug von Dietikon ZH nach Schaffhausen mehr als 3000 Franken. Die Fast-Verdoppelung der Rechnung war für Miric nur eines: Abzocke! (Blick berichtete).
Die Zügel-Firma war im Vorfeld der Publikation trotz mehreren Anfragen nicht für Blick erreichbar, Mitarbeiter entschuldigten ihren Chef immer wieder, bis keine Reaktionen auf Anfragen mehr kamen. Als die Story jetzt publik wurde, meldet sich Geschäftsführer A. Vatansever plötzlich: «Miric hat von uns Dienstleistungen in Anspruch genommen, die gar nicht offeriert wurden.»
Im Schriftverkehr, den er Blick zuschickt, werden Maler-Arbeiten und ein deutlich höherer Aufwand für die Verpackung der Möbel erwähnt. «Diese waren zuerst nicht vorgesehen, wurden dann aber trotzdem von unseren Mitarbeitern durchgeführt, um den Kunden zufriedenzustellen», erklärt Vatansever.
Keinen Anspruch auf Rabatt
Der Geschäftsführer sagt, man habe entgegen den Abmachungen deutlich mehr Gegenstände als geplant eingepackt. So habe man nicht nur Möbel, sondern auch persönliche Dinge von Herrn Miric einpacken müssen. Dafür seien vier Mitarbeiter benötigt worden.
Kommt hinzu: «Miric hat, anders als ursprünglich angenommen, gar keinen Anspruch auf 20 Prozent Rabatt», sagt Vatansever. Der Ladenbesitzer habe sich als Mitarbeiter einer Partner-Firma ausgegeben und deswegen einen Rabatt erhalten. Erst durch die Berichterstattung von Blick hat Vatansever erfahren, dass Miric gar nicht dort arbeite. «Diesen Rabatt werden wir selbstverständlich zurückfordern», betont Vatansever.
Kostenloses Fahrzeug für Weitertransport
Miric habe zu Beginn eine tiefe Offerte erhalten. Als klar geworden sei, dass der Aufwand aufgrund zusätzlicher Wünsche deutlich höher ausfallen werde als geplant, habe man Miric über die höheren Kosten informiert. «Der Kunde hat sich einverstanden erklärt und auch den entsprechenden Rapport unterzeichnet.» Die Schlussabrechnung habe man Miric noch einmal klar erklärt. «Trotzdem hat der Kunde – aus unserer Sicht ungerechtfertigt – insistiert, dass wir die Rechnung reduzieren.»
Vatansever sagt, man habe Miric auch die Kisten und einen kostenlosen Transporter für den Weitertransport seiner Ware zur Verfügung gestellt. Diese seien nicht auf der Schlussabrechnung enthalten. Der Chef: «Wir zocken niemanden ab. Wir wollen zufriedene Kunden. Allerdings: Der Mehraufwand kostet auch.»
Miric selber bleibt dabei und betont, es seien alle Dienstleistungen bereits im Voraus abgemacht gewesen. Ausserdem habe er sich nicht als Mitarbeiter der Partner-Firma ausgegeben. Woher die höhere Rechnung kam, sei ihm unklar.