Die Impfquote könnte zwar in der Schweiz besser sein, aber zurzeit sieht es gut aus. Besonders mit Hinblick auf die Corona-Zahlen. Denn die Infektionen bleiben auf einem niedrigen Niveau. Auch die Hospitalisierungen sind rückläufig. Aber warum eigentlich?
Ein Grund: das Ende der Sommerferien. Ergo gibt es wenige Reiserückkehrer, die sich im Ausland mit Corona angesteckt haben. Das geht aus einem Bericht der Covid-Taskforce des Bundes hervor, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Das war zu Beginn des Sommers noch anders. Mit dem Flugzeug, der Bahn oder dem Auto ging es für viele in die Ferien. Und mit dem Reisegepäck kehrte auch Corona in die Schweiz zurück.
Bundesrat verschärfte Einreisebestimmungen
Die Zahlen stiegen an – und wie. Die Spitäler schlugen Alarm, warnten vor einer drohenden Überlastung. Zuerst waren es Partyrückkehrer aus Spanien, Griechenland und Zypern, dann folgte eine Balkan-Welle.
Besonders Anfang August schnellten die Corona-Zahlen in die Höhe. Der Bundesrat verschärfte daraufhin das Einreiseregime. Ungeimpfte müssen bei Einreise in die Schweiz einen PCR- oder Antigen-Schnelltest vorweisen. Das gilt neu für Touristinnen und Reiserückkehrer, egal woher sie kommen und mit welchem Verkehrsmittel sie einreisen.
«Es gibt zu viele Personen, die sich in rascher Zeit anstecken können»
Inzwischen hat sich die Lage entspannt. Die grosse Reisezeit ist vorbei. Dazu kommt der Moderna-Impfstoff. Denn der scheint deutlich besser gegen die aggressive Delta-Variante zu wirken als die übrigen Vakzine. «Geimpfte könnten also besser gegen schwere Formen der Krankheit geschützt sein», sagt der Epidemiologe Antoine Flahault von der Universität Genf zum «Tages-Anzeiger».
Zudem kommt die eingeführte Zertifikatspflicht. Der volle Effekt lässt sich laut Flahault zwar erst längerfristig feststellen. Doch schon jetzt zeige sich, dass diese Massnahme etwas bewirkt habe.
Momentan sieht es also gut aus. Das bedeutet aber nicht, dass die Corona-Gefahr gebannt ist. Das Virus darf man nicht unterschätzen. Denn sinken die Temperaturen, steigen die Infektionen. Dementsprechend gibt Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) auch keine Entwarnung. «Es kann schnell gehen», so Mathys. «Es gibt zu viele Personen, die sich in rascher Zeit anstecken können.» Die Situation werde sich eher verschlechtern als verbessern. (jmh)