Corona-Skeptiker marschierten am Samstag durch mehrere Schweizer Städte. Um 14 Uhr fanden in Baden AG sowie in Rapperswil SG jeweils bewilligte Demonstrationen statt. Am späteren Nachmittag begann in Lausanne eine weitere, bewilligte Kundgebung gegen das Covid-Zertifikat.
In Rapperswil versammelten sich laut Kantonspolizei St. Gallen rund 3'000 Corona-Skeptiker. Die Gruppierung Massvoll hatte auf Instagram zur Kundgebung gegen das Covid-Gesetz aufgerufen. Die Kundgebung begann mit einem langen Demonstrationszug, danach folgten Reden auf einem Parkplatz beim Eishockeystadion. Probleme habe es keine gegeben, teilte die Polizei mit.
Rempeleien und eine Wegweisung in Baden
In Baden trafen sich am Samstag einige Hundert Massnahmen-Gegner zu einer Demo, schreibt die Kantonspolizei Aargau in einer Mitteilung. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Keystone-SDA schätzte die Teilnehmerzahl auf 1'500. Gleich zu Beginn der Kundgebung gab es Rempeleien und verbale Provokationen zwischen den Skeptikern und einer Handvoll Gegendemonstranten. Die Polizei und Zuschauer konnten die Hitzköpfe wieder beruhigen.
Zu einem weiteren Zwischenfall kam es, als die Polizei einen 28-jährigen Mann, der den Massnahmen-Gegnern angehörte, wegweisen musste. Der stellvertretende Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau Bernhard Graser sagt zu Blick: «Wir haben den Mann zur Seite genommen, weil er sich auffällig verhalten hat.» Zu einer Verhaftung sei es aber nicht gekommen.
Demos auch in Lausanne und Lugano
Die Kundgebung verlief sonst friedlich. Die Route der Demonstranten führte vom Löwenbrunnen durch die Badstrasse und dann über die Ölrainstrasse zurück zum Theaterplatz. Die Stadt kündigte an, dass es wegen der Kundgebung zu Störungen im öffentlichen und individuellen Verkehr kommen könne. Durch die Einsätze von Polizei und Sicherheitskräften an den Demos entstehen Kosten. Die Stadt Bern fordert deshalb, dass die Corona-Demonstranten einen Teil dieser Kosten übernehmen sollen.
In Lausanne begann am Nachmittag ebenfalls eine bewilligte Kundgebung. Diese richtete sich gegen den seit dem 13. September vorgeschriebenen Einsatz des Covid-Zertifikats etwa in Restaurants, Bars und Sportstätten. Zwischen 800 und 1000 Personen zogen gegen die Massnahmen durch die Strassen. Sie skandierten «Berset, Deine Pässe wollen wir nicht» und «Liberté». Das Covid-Zertifikat sei ein nazimässiger Pass. Verschiedentlich wurde der Rücktritt des Gesundheitsministers gefordert. Die bewilligte Kundgebung verlief friedlich.
Und In Lugano folgten rund 400 Personen einem Aufruf der «Freunde der Verfassung» zu einem Protestzug entlang der Seepromenade.
Linke Gegendemo in Bern
In Bern dagegen gingen die Menschen gegen die Massnahmen-Gegner auf die Strasse. Eine linke Gruppierung, die sich Solidarisches Bündnis Bern nennt, hattezu einer Gegendemo am Samstagnachmittag aufgerufen. Obwohl die Kundgebung nicht bewilligt wurde, versammelten sich auf dem Waisenhausplatz rund 300 Personen. Die Polizei begleitete die Demo, schritt aber nicht ein.
In einem Instagram-Post schreibt das linke Bündnis: «Wir dürfen Bern und andere Orte nicht unwidersprochen einer gefährlichen Bewegung überlassen, die sich nicht von rechtsradikalem Gedankengut abgrenzt, sondern dieses teilweise mitträgt und dadurch Übergriffe begünstigt.» (SDA/gin/vof)
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