Eigentlich ist schon längst Herbst. Doch davon ist kaum etwas zu spüren. Wer auf das Thermometer blickt, könnte meinen, es sei noch immer Sommer. In der Schweiz bleibt es warm – über 20 Grad. Aber wie kann das sein?
Die hohen Temperaturen kommen von der südwestlichen Strömung – oder anders gesagt heisse Luft –, erklärt Roger Perret von Meteo News. Über uns liegt ein kräftiges Hoch, das grundsätzlich über dem Mittelmeer bis zu Mitteleuropa liegt. Und das hat es in sich. Der Meteorologe zu Blick: «Im Moment sind wir wie Spanien.» Es könnte sogar noch wärmer sein. Doch der Saharastaub sei wieder da. Die Staubkörner würden verhindern, dass das Thermometer weiter steigt.
Generell sei dieser Oktober auf jeden Fall deutlich zu warm gewesen – im Durchschnitt 3,2 Grad. Es dürfte vielerorts der wärmste Oktober seit Messbeginn werden. Einen Rekord-Herbst vermutet Perret aber nicht. Dafür sei der September nicht aussergewöhnlich warm gewesen. Eine richtige Bilanz könne man aber erst ziehen, wenn der Oktober vorbei ist.
Die Spanien-Luft verzieht sich allmählich
Und wie lange kann sich der Hitze-Herbst noch halten? Nur noch ein paar Tage, sagt Experte Perret. Bis am Montag wird es noch schön mild bleiben. Am Freitag und am Samstag liegen in der Nordwestschweiz und in den Föhntälern auch knapp 25 Grad drin.
Doch dann heisst es: Jacke anziehen. «Ab Mitte nächster Woche gehen die Temperaturen zurück, es gibt wieder jahreszeitliche Werte, also ungefähr 10 Grad oder etwas mehr», erklärt Perret. Mit der Kälte kommt auch der Regen. Die Spanien-Luft verzieht sich allmählich und macht Platz für Regenwolken.
Ob der November trotzdem verhältnismässig mild sein wird, kann der Meteorologe noch nicht sagen. Aktuell würden die Modelle derzeit auf einen überdurchschnittlich warmen Winter hindeuten, sagte sein Kollege Michael Eichmann letzte Woche zu Blick. (lrc)
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