Escape-Room-Highlight auf unbewilligtem Zwischenboden
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Deshalb droht Schliessung:Escape-Room-Highlight auf unbewilligtem Zwischenboden

Hatte keine Bewilligung für ein zweites Stockwerk
Silvio Meier (42) kämpft um seinen Escape Room

Silvio Meier betreibt einen der meistbesuchten Escape Rooms in Zürich. Weil er aber in seinem Rätselparadies ohne Bewilligung ein Zwischengeschoss eingebaut hat, sitzt ihm nun das Bauamt der Stadt Zürich im Nacken.
Publiziert: 23.06.2022 um 09:47 Uhr
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Aktualisiert: 23.06.2022 um 09:50 Uhr
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Für Silvio Meier geht es um alles. Seinem Escape Room in Zürich-Altstetten droht das Aus.
Foto: Philippe Rossier
Cédric Hengy

Escape-Room-Besitzer Silvio Meier (42) ist verzweifelt. Obwohl sein Rätselparadies in Altstetten eines der beliebtesten der Stadt Zürich ist, könnte es mit dem Kniffeln, Raten und Kombinieren schon bald vorbei sein.

Der Grund: Beim Bau ihres Escape Rooms im Jahr 2017 haben Meier und seine Frau Julia (32) in die gemietete, rund fünf Meter hohe Halle ein Zwischengeschoss einbauen lassen. Darauf errichteten sie dann ihren bisher aufwendigsten und schwierigsten Raum, den «Da Vinci Code». «Wir haben da wahnsinnig viel Herzblut reingesteckt», sagt das Paar stolz zu Blick.

Erst im Nachhinein beschaffte er sich eine Bewilligung

Problematisch nur, dass Meier vor dem Bau des Zwischengeschosses keine Bewilligung vom Zürcher Bauamt eingeholt hatte. Erst im Nachhinein bemühte er sich um ein Baugesuch. Zwar wurde ihm nachträglich die Errichtung eines Escape Rooms bewilligt – aber ohne Zwischengeschoss. Das müsse weg, entschied die Stadt. Dagegen hat Meier nun Rekurs eingelegt. «Es ist doch Wahnsinn – von aussen gesehen hat sich am Gebäude nichts verändert, und innen habe ich aus fünf Meter Luft und Leere einfach mehr rausgeholt. Warum sollen die Behörden etwas dagegen haben?»

Grund ist die Zonenplanung. Gemäss dem Amt für Baubewilligungen der Stadt Zürich sind in der Zone, in der Meiers Mietgebäude steht, nur sechs Vollgeschosse und je ein anrechenbares Dach- und Untergeschoss zulässig. Meiers zusätzliches Zwischengeschoss überschreitet also die erlaubte Anzahl Geschosse.

Meier sieht das allerdings anders: «Unter unserem Escape Room befindet sich kein Kellergeschoss, somit ist die maximale Anzahl von Stockwerken im Gebäude auch mit diesem Zwischengeschoss korrekt und widerspricht nicht dem Baurecht», ist er überzeugt.

«Wir wussten natürlich, dass es Regeln gibt»

Er hätte nie damit gerechnet, dass ihm ein solches Zwischengeschoss dereinst so grosse Probleme machen könnte, sagt Meier. Zumal er sich vorab informiert habe. «Die damals zuständige Kreisarchitektin hat uns zu keinem Zeitpunkt darauf hingewiesen, dass ein zusätzliches Zwischengeschoss nicht erlaubt ist», sagt Meier.

Und auch von seinem Vermieter, den Coop Immobilien, fühlt er sich getäuscht. «Dort sagten sie mir, dass ein Zwischengeschoss kein Problem sei.» Auf Anfrage sagt Coop Immobilien nur, dass man bestrebt sei, den Mietern bei Umbauwünschen entgegenzukommen. «Die Mieterschaft ist allerdings dazu verpflichtet, die dafür notwendigen Bewilligungen bei den zuständigen Behörden einzuholen.»

Stossend findet Meier, dass zwei Mieter im gleichen Gebäude sehr wohl Zwischengeschosse einbauen durften. «Warum bei mir jetzt plötzlich anders entschieden wurde, ist mir ein Rätsel.»

Die Stadt Zürich möchte sich auf Anfrage von Blick nicht zu Meiers Vorwürfen äussern. «Zu einem laufenden Rekursverfahren nimmt die Stadt Zürich keine Stellung», sagt Lucas Bally, Kommunikationsleiter des Hochbaudepartements.

4000 Personen haben bereits seine Petition unterschrieben

Sollte das Baurekursgericht gegen Meier entscheiden, würde das für ihn den Ruin bedeuten. «Das Zwischenstockwerk zu entfernen, ist technisch nicht möglich, ohne den ‹Da Vinci Code›-Raum abzureissen.» Und ohne diesen Raum rentiere sich der gesamte Escape Room nicht.

Bei einem Abriss müsse nämlich gleichzeitig noch ein zweiter Raum abgebrochen werden, weil dessen Belüftung mit derjenigen des «Da Vinci Code»-Raumes verbunden sei. Auch alle elektrischen Kabel, die es braucht, um die Räume zu steuern, verlaufen über das Zwischengeschoss. «Das ist viel zu teuer, um das alles neu zu verbinden», fasst Meier seine Misere zusammen.

Ende Juli ist mit einem Urteil des Baurekursgerichts zu rechnen. Bis dahin geht das Zittern für Silvio und Julia Meier weiter.


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