Gruppenvergewaltigung auf Mallorca
Schweizer Samuel E. soll 19 Jahre ins Gefängnis

Die Staatsanwaltschaft von Palma de Mallorca fordert 19 Jahre Haft für den Schweizer Samuel E. Mit sieben Franzosen soll er eine junge Britin vergewaltigt haben.
Publiziert: 01.12.2024 um 08:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2024 um 10:53 Uhr
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Die Staatsanwaltschaft fordert 19 Jahre Haft für den Schweizer Samuel E.
Foto: DUKAS

Auf einen Blick

  • Schweizer angeklagt für Gruppenvergewaltigung auf Mallorca, 19 Jahre Haft gefordert
  • Opfer war stark alkoholisiert, Täter filmten und teilten Tat online
  • Die Balearen sind Spaniens Tatort Nr. 1 für sexualisierte Gewalt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Die Schande von Magaluf (Mallorca, Spanien) beschäftigt nach wie vor die spanische Justiz. Die Staatsanwaltschaft von Palma de Mallorca wirft dem Schweizer Samuel E.* (23) vor, eine Britin (19) vergewaltigt zu haben – zusammen mit sieben Franzosen. Blick liegt die Anklageschrift vor, über die «Diario de Mallorca» zuerst berichtet hat. Die Staatsanwaltschaft fordert 19 Jahre Haft für den Genfer. Wann der Prozess stattfindet, ist noch unklar.

Mehrmals vergewaltigt

Was genau ist vorgefallen? Laut Anklageschrift ging der Schweizer Samuel E. am 14. August 2023 nach einer Partynacht gegen 7.30 Uhr zusammen mit fünf Franzosen in ein Hotelzimmer. Im Hotelzimmer befanden sich bereits zwei weitere Franzosen mit einer jungen Britin, die zum Tatzeitpunkt 18 Jahre alt war. Laut Anklageschrift war die Britin stark alkoholisiert und nicht bei vollem Bewusstsein. Obwohl die Angeklagten den wehrlosen Zustand der Frau kannten, zogen sie diese aus und vergewaltigten sie, so die Staatsanwaltschaft. Aus Respekt vor dem Opfer verzichtet Blick auf Details der Anklageschrift. Die Angeklagten haben die Vergewaltigungsszenen mit ihren Mobiltelefonen aufgenommen und teilweise auf Snapchat gepostet.

Ein Franzose, der als Haupttäter gilt, soll laut Staatsanwaltschaft 20 Jahre ins Gefängnis. Für fünf weitere Männer, darunter den Schweizer Samuel E., fordert die Staatsanwaltschaft jeweils 19 Jahre Haft. Zwei weitere Franzosen sollen für jeweils 18 Jahre ins Gefängnis.

Ausser Freiheitsstrafen fordert die Staatsanwaltschaft von den Angeklagten 100'000 Euro Schmerzensgeld für das Opfer.

Balearen sind Tatort Nr. 1

Die Anzahl der Anzeigen wegen Sexualverbrechen auf Mallorca hat in den letzten Jahren zugenommen. Die meisten Vorfälle ereignen sich in den Party-Hochburgen, wo Abende feuchtfröhlich beginnen und mit Verbrechen enden. Laut einer Statistik der spanischen Regierung sind die Balearen Tatort Nr. 1 für sexualisierte Gewalt in Spanien gemessen an der Einwohnerzahl. Am vergangenen Montag, dem internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, gingen in Mallorca Menschen auf die Strasse, um für Frauenrechte zu demonstrieren.

* Name geändert

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