Seit einem Jahr in U-Haft
Schweizer (22) nach Gruppenvergewaltigung auf Mallorca angeklagt

Im August des vergangenen Jahres wurde eine Britin in einem Hotel auf Mallorca Opfer einer Gruppenvergewaltigung. Unter den Tatverdächtigen ist auch ein Schweizer. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben.
Publiziert: 17.08.2024 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2024 um 08:38 Uhr
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Der Schweizer Samuel E. wird sich in Spanien vor Gericht verantworten müssen. Ihm wird die Teilnahme an einer Gruppenvergewaltigung auf Mallorca vorgeworfen.
Foto: DUKAS
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Marian NadlerRedaktor News

Acht Männer werden wegen einer mutmasslichen Gruppenvergewaltigung einer Britin (18) in einem Hotel auf Mallorca angeklagt. Das berichtet «Diario de Mallorca» am Samstag. Unter den Angeklagten ist auch der Schweizer Samuel E.* (22). Seine Familie wohnt nach Blick-Informationen in der Region Genf. 

Er sitzt gemeinsam mit sieben Franzosen seit August des vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Sie werden voraussichtlich bis zum Prozess hinter Gittern bleiben.

Einem der französischen Tatverdächtigen war es gelungen, die spanische Ferieninsel zu verlassen. Er wurde jedoch wenig später am Euroairport in Basel verhaftet.

30 Minuten Martyrium

Aus den polizeilichen Ermittlungsakten geht laut der spanischen Zeitung hervor, dass die Männer die Taten nicht nur gefilmt, sondern die Touristin auch bespuckt, geschlagen und sie beleidigt haben sollen. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, den alkoholbedingten «Halbbewusstseinszustand» der jungen Frau ausgenutzt und sie in den frühen Morgenstunden des 14. August 2023 in einem Hotelzimmer in Magaluf nackt ausgezogen und vergewaltigt zu haben.

30 Minuten lang war die Teenagerin den Männern schutzlos ausgeliefert. Die Videos der Tat sollen sie anschliessend auf «einem bekannten sozialen Netzwerk» gepostet haben.

Schnittwunde an der Brust

Aus den Ermittlungsakten geht hervor, dass einer der Verdächtigen 14 Videos machte. Ein anderer drehte fünf Videos. Die Gesamtlänge der Aufnahmen liegt bei über fünf Minuten.

Bei einer medizinischen Untersuchung wurden am Arm der Touristin Blutergüsse festgestellt, die vermutlich von den mutmasslichen Tätern verursacht wurden, die sie festhielten. Sie erlitt ausserdem eine Schnittwunde an der Brust. Ein Sicherheitsmitarbeiter des Hotels fand sie nach der Tat schluchzend auf dem Boden der Hotellobby vor und informierte die Polizei. 

Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Auch über ein mögliches Strafmass ist noch nichts bekannt.

* Name geändert 

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