Diese Helden haben das Wunder möglich gemacht
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A13-Bauarbeiter bescheiden:«Ich habe nur meinen Job gemacht»

Reisende und Astra sind happy – auf der A13 rollt der Verkehr wieder
«Chapeau an die Arbeiter, so geht es viel besser»

Seit dem frühen Freitagmorgen dürfen Personenwagen und LKWs wieder über die Autobahn A13 fahren. Zur Freude der Reisenden, aber auch dem Bundesamt für Strassen. Trotz der schnellen Reparatur ist noch nicht alles in Butter. Es drohen Staus.
Publiziert: 05.07.2024 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 08.07.2024 um 08:46 Uhr
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Vor zwei Wochen wurde die A13 bei Lostallo von Unwettern mitgerissen.
Foto: keystone-sda.ch

Sie haben geschuftet, gechrampft, Gas gegeben. In nur zwei Wochen haben die Helden der A13 einen 200 Meter langen Strassenabschnitt hergezaubert. Vor zwei Wochen war die wichtige Nord-Süd-Verbindung im Misox bei Lostallo GR von heftigen Unwettern weggerissen worden. Dass hier bald wieder Autos durchfahren, schien unwahrscheinlich.

Doch das Astra machte klar: Die Autobahn soll innert weniger Wochen wieder befahrbar sein – wenn auch nur teilweise. Dieses Ziel wurde erreicht. Seit Freitagmorgen um 05.00 Uhr dürfen Fahrzeuge wieder über die San-Bernardino-Autobahn fahren, Personenwagen und der Schwerverkehr können die reparierte Stelle der Autobahn A13 im Gegenverkehr mit Tempo 80 passieren.

Zu verdanken haben wir das den Büezerinnen und Büezern vor Ort. Sie haben sich für die ganze Schweiz, ja für ganz Europa ins Zeug gelegt. Strenge Tage liegen hinter ihnen. «Wir sind seit Montag vergangener Woche auf der Baustelle, arbeiten seither im Schnitt elf bis zwölf Stunden pro Tag – pausenlos», sagte Baggerführer Massimo Fallini (50). Auch am Samstag und Sonntag haben sie einige Stunden gearbeitet. Viele kommen aus der Region und sind stolz, hier zu arbeiten. «Es war meine Entscheidung, so lange und viel zu arbeiten.»

«Wir sparen zwei Stunden ein, Chapeau an die Arbeiter»
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Familie fährt ins Tessin:«Wir sparen zwei Stunden ein, Chapeau an die Arbeiter»

Dafür gibt es auch grosses Lob. Zum Beispiel von Familie Diener, die Blick am Freitag auf einem Rastplatz an der A13 trifft. «Chapeau an die Arbeiter, so geht es viel besser. Vor allem, wenn man Kinder und einen Hund im Auto hat», sagt die Mutter. Weil die A13 wieder offen ist, hat die Familie zwei Stunden Fahrtzeit eingespart. Sonst hätte sie die Gotthard-Route nehmen müssen.

Der Verkehr rollt wieder

Happy darüber, dass auf der A13 wieder der Verkehr rollt, ist man auch beim Bundesamt für Strassen Astra. «Der Verkehr läuft erwartungsgemäss», sagte ein Sprecher des Astra am Freitagnachmittag. «Sollte es jetzt zu Staus kommen, dann wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens bedingt durch die Ferienzeit.» Wie viele Autos die A13 am Tag der Wiedereröffnung befahren haben, ist derweil nicht bekannt.

Dass die A13 nun nach zwei Wochen bereits wieder eröffnet werden konnte, hat auch mit dem Verzicht auf eine Notbrücke zu tun. Eine solche wäre nicht zweckmässig gewesen, so das Astra. Für eine Notbrücke hätte es zusätzliche Bauarbeiten gebraucht, die die Reparatur viel komplizierter gemacht hätten. Ausserdem hätte die Brücke nur mit einer maximalen Geschwindigkeit von 30 km/h befahren werden dürfen. «Damit wäre die Kapazität für einen stabilen Strassenbetrieb zu gering gewesen», teilte das Astra mit.

Sicher, aber stauanfällig

Wer die A13 nutzen will, kann das unterdessen mit gutem Gewissen tun. «Die Strecke ist sicher», heisst es seitens des Astra. Es gibt jedoch ein Aber: Der Verkehrsdienst Viasuisse erwartet für die kommenden Wochenenden längere Staus. Besonders am zweiten und dritten Juliwochenende müssten sich Verkehrsteilnehmende auf längere Wartezeiten an den Tunnelportalen auf der A2 am Gotthard einstellen. Dann beginnen in den Niederlanden sowie in fünf deutschen Bundesländern die Sommerferien.

Weil in Österreich der Arlbergtunnel gesperrt ist, wird es dann wohl auch auf der A13 nicht allzu schnell vorwärtsgehen.

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