Radon-Alarm im Bündnerland! An 69 Schulen und Kindergärten in 42 Gemeinden wurde eine zu hohe Belastung mit dem radioaktiven Gas gemessen, berichtet die «Südostschweiz». Elf Gebäude müssen innerhalb eines Jahres saniert werden. Die anderen Häuser haben bis zu zehn Jahre Zeit.
Die überschrittenen Grenzwerte kamen nach einer kantonalen Radonmessung an 150 Schulen und Kindergärten heraus. Seit der Schwellenwert für Radon im Jahr 2017 vom Bund von 1000 auf 300 Becquerel pro Kubikmeter herabgesetzt wurde, müssen entsprechende Messungen auch an Schulen und Kitas regelmässig durchgeführt werden.
Eingeatmetes Radongas, das entsteht, wenn Uran zerfällt, kann Lungenkrebs verursachen. Im Kanton Graubünden ist das Risiko einer zu hohen Radonkonzentration besonders hoch, weil Uran vor allem im Bündner Gestein vorhanden ist. «Ganz Graubünden ist Radongebiet», sagt Kantonschemiker Matthias Beckmann zu «Südostschweiz». Die Messergebnisse überraschen ihn deshalb nicht.
Abdichten, Ventilation oder häufiger lüften
Wer im Keller einen Natursteinboden hat, lebt vergleichsweise gefährlich. Denn so kann das Gas ungehindert in die oberen Räume aufsteigen.
Was können die Schulen denn nun tun? Einerseits können Gebäudeteile, die den Erdboden berühren, abgedichtet werden oder eine mechanische Ventilation einbauen. Anderseits können Räume – wie schon zu Höhepunkten der Coronapandemie häufiger gelüftet werden, erklärt Beckmann. (man)