So installierte Blick die Live-Kamera im Bergsturzgebiet von Brienz GR
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«Es gab einen blutigen Finger»:So installierte Blick die Live-Kamera im Bergsturzgebiet von Brienz GR

Drohender Bergsturz in Brienz GR
Blick montiert Live-Kamera im Gefahrengebiet

Dank einer Live-Kamera von Blick TV kann die ganze Schweiz den Bröckelberg in Brienz GR im Auge behalten. Die Installation hat einem Mitarbeiter sogar eine blutige Verletzung abverlangt.
Publiziert: 16.05.2023 um 17:10 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2023 um 10:09 Uhr
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Handarbeit in Brienz GR: Blick-TV-Technikchef Beat Vontobel installiert die Solarpanels für die Kamera in der Gefahrenzone.
Foto: Blick
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Georg NopperRedaktor News

Der Hang in Brienz GR rutscht – das Dorf ist abgesperrt. Damit die Aussenwelt trotzdem über das Geschehen informiert ist, hat Blick TV zwei automatisierte Live-Kameras installiert. Eine davon befindet sich direkt in der Gefahrenzone, die andere zeigt den kompletten Hang aus einer etwas grösseren Distanz.

Die Kamera im Dorf ist meteorologisch und betreffend Steinschlagrisiko exponiert: Sie liegt im Sperrgebiet in der Falllinie der Rutschung. Eine weitere Wartung ist deshalb nach der Evakuierung nicht mehr möglich. Die Anlage wird mit einer eigenen lokalen Solaranlage (800 W) und Batterien (3 kWh) autark betrieben. Die Bildübertragung nutzt Mobilfunk.

Bilder dürfen unter Quellenangabe verwendet werden

Blick TV hat die Anlage in der Gefahrenzone als Dienstleistung an der Öffentlichkeit und für andere Medien installiert. Unter Quellenangabe dürfen die Aufnahmen übernommen werden. Dass die Kamera bis zum Felssturz und darüber hinaus Bilder übermitteln wird, kann unter den gegebenen Umständen nicht garantiert werden.

Stream:Jetzt live auf Blick

Installiert wurden die Kameras von Blick-TV-Technikchef Beat Vontobel (48) und seinem Stellvertreter Michael Huber (41). «Besonders in der Gefahrenzone war es schwierig, einen Platz zu finden», sagt Vontobel. «Wir brauchten eine Stromquelle. Schliesslich mussten wir kurzfristig eine eigene Solaranlage aufbauen.» Nicht zuletzt dank der Hilfe des Tiefbauamts der Gemeinde Albula/Alvra hätten sie es jedoch geschafft, die Kamera rechtzeitig vor dem Abschluss der Evakuierung in Betrieb zu nehmen.

Verband mit Gaffa-Tape

Ganz ohne Malheur ging der Aufbau der Kameras allerdings nicht über die Bühne. Techniker Huber: «Ich habe mir beim Abschneiden eines Kabelbinders in die Fingerkuppe geschnitten. Es hat sehr stark geblutet und niemand hatte Pflaster dabei. Darum habe ich mir mit einem Nastuch und mit Gaffa-Tape einen provisorischen Verband gebastelt.»

Die Evakuierung des Bergdorfes erfolgte phasenweise. Seit Freitagabend herrscht Phase Rot – und somit ein absolutes Zutrittsverbot. Die Behörden gehen davon aus, dass sich das Gestein oberhalb von Brienz in den kommenden Tagen lösen wird. Am frühen Montagnachmittag löste sich bereits ein Felsbrocken.

Hier donnert ein Felsbrocken ins Tal – und fällt Baum
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Montagnachmittag in Brienz GR:Hier donnert ein Felsbrocken ins Tal – und fällt Baum

Zurzeit sind die Vorbereitungen für die höchste Gefahrenstufe, Phase Blau, im Gange. Tritt diese in Kraft, werden auch die Albulalinie der Rhätischen Bahn sowie die Kantonsstrassen von Tiefencastel nach Filisur und nach Lenzerheide gesperrt.

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