Warum wird das Gestein nicht einfach weggesprengt?
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Brienz bereitet Phase Blau vor
«Strassensperrungen werden auf kantonaler Ebene negative Effekte nach sich ziehen»

In Brienz im Kanton Graubünden droht ein Bergsturz. Das Dorf wurde am Freitag evakuiert. Jetzt sind die Brienzer zwar in Sicherheit, leiden emotional aber weiter. Derweil laufen weitere Sicherheitsvorbereitungen auf Hochtouren.
Publiziert: 16.05.2023 um 11:09 Uhr
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Aktualisiert: 16.05.2023 um 13:47 Uhr
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Im Dorf Brienz in Graubünden droht ein Bergsturz.
Foto: keystone-sda.ch
Aurelia Schmidt

Der Bergsturz in Brienz GR rückt immer näher. Am Montagnachmittag löste sich bereits ein Felsbrocken, wie auf der Livekamera von Blick TV im Gefahrengebiet zu sehen war.

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Schon vergangenen Freitagabend um 18 Uhr mussten die Anwohner – samt Nutz- und Haustieren – das Dorf verlassen. Früher als gedacht trat die Phase Rot in Kraft: Niemand darf seither das Dorf betreten. Denn: In den nächsten zehn Tagen sollen rund zwei Millionen Kubikmeter Gestein auf das Dorf zurasen. Die sogenannte Insel am Fels wird nach wie vor schneller, hatte die Gemeinde vor zwei Tagen auf Twitter geschrieben.

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«Uns sind die Hände gebunden»

Den ehemaligen Dorfbewohnern setzt die Lage zu. Christian Gartmann, Mediensprecher der Gemeinde Albula und Mitglied des Krisenstabs, fühlt mit den Dorfbewohnern: «In Brienz gibt es Familien, die über Generationen dort gelebt haben. Nun müssen sie ihre Heimat verlassen, ohne zu wissen, was mit ihr passieren wird», sagt er zu Blick.

Nach Gartmanns Auffassung bereite den Menschen nicht etwa der längere Arbeitsweg Mühe, sondern die Emotionen, die mit dem Verlassen ihrer Heimat verbunden sind. «Uns sind die Hände gebunden. Nun bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten.»

Die Wucht des rutschenden Hanges könnte jedes Haus treffen. Darüber machen sich die Brienzer jetzt mehr Sorgen denn je. «Früher gab es manchmal Stimmen, die den Bergsturz als Angstmacherei abgetan haben.» Das hat sich so kurz vor dem Felssturz allerdings geändert. «Jetzt vertrauen die Anwohner darauf, dass die Situation von Experten realistisch eingeschätzt wird. Schliesslich wollen wir die Bewohner schützen», erklärt Gartmann.

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Vorbereitungen für Phase Blau

Seit Freitagabend herrscht in mehreren Zonen ein absolutes Zutrittsverbot. Laut dem Gemeindesprecher wird Brienz seit der Evakuierung technisch überwacht. «Selbst wenn sich jemand im Dorf aufhalten würde, müssten die Rettungskräfte am Checkpoint auf grünes Licht von den Geologen warten», so Gartmann. Auch in solchen Fällen wolle man keine Menschenleben gefährden.

Zurzeit sind die Vorbereitungen für Phase Blau im Gange, wie die Gemeinde am Montag auf Twitter schreibt. In dieser Phase würden auch die Albulalinie der Rhätischen Bahn sowie die Kantonsstrassen von Tiefencastel nach Filisur und nach Lenzerheide gesperrt.

«Die Strassensperrungen werden nicht nur regional, sondern auch auf kantonaler Ebene negative Effekte nach sich ziehen.» Nun seien verschiedene Arbeitsgruppen damit beschäftigt, die negativen Folgen abzudämpfen.

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