Darum gehts
- Bodensee erreicht alarmierend niedrigen Wasserstand, Auswirkungen sind deutlich sichtbar
- Uferstreifen freigelegt, Geruchsbelästigung und Einschränkungen für Schifffahrt
- Wasserstand in Konstanz 70 Zentimeter unter Vorjahresniveau, bei 2,73 Metern
Dass sich das Wetter in letzter Zeit eher von seiner trockenen Zeiten zeigt, mag für die einen ein willkommener Frühlingsgruss sein. Für gewisse Bereiche wird die Situation um das fehlende Nass prekär. Der Bodensee, Deutschlands grösster See, befindet sich in einer alarmierenden Situation. Der Wasserpegel ist auf ein besorgniserregendes Niveau gesunken. Am Untersee wurde gar der niedrigste Wasserstand seit 40 Jahren verzeichnet, wie die deutsche «Bild» schreibt.
Die Auswirkungen sind deutlich sicht- und spürbar. In Konstanz liegt der Wasserstand 70 Zentimeter unter dem Vorjahresniveau. André Postel vom Landesamt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW) erklärt gegenüber dem Blatt: «Aktuell liegt der Wasserstand bei 2,73 Metern. Für diese Jahreszeit ist das sehr gering. In den 1980er-Jahren gab es ähnlich niedrige Wasserstände.»
Üble Situation in Konstanz
Die Folgen sind vielfältig: Uferstreifen mit Geröll, Schlick und Algen sind freigelegt, was zu unangenehmen Gerüchen führt. «Es stinkt widerlich», berichtet eine Frau aus Konstanz. Ausflugsschiffe können nicht mehr überall anlegen, und in manchen Häfen liegen Boote auf dem Trockenen. Philemon Diggelmann vom Umweltamt des Kantons Thurgau warnt vor einem möglichen neuen Negativrekord. Der aktuelle Pegelstand in Berlingen liegt nur noch 15 Zentimeter über dem Tiefststand von 1972.
«Situation wird sich verschärfen»
Die Ursachen für diese Situation sind laut LUBW geringe Niederschläge in den letzten Monaten sowie eine unterdurchschnittliche Schneedecke in den Alpen. Die Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Lage in naher Zukunft nicht verbessern wird, was sowohl für die Umwelt als auch für die lokale Wirtschaft Herausforderungen mit sich bringen könnte.
Auch gemäss der Vorhersage von Meteorologe Quirin Beck von MeteoNews auf Anfrage von Blick, bleibt es nächste Woche noch trocken. «Bis nächsten Sonntag werden keine Tropfen vom Himmel fallen», sagt er. «Somit verschärft sich die Situation am Bodensee weiter und der Pegel wird weiter sinken», prognostiziert er.