Ob sich der See auf der Plaine-Morte-Hochebene tatsächlich entleere, könne noch nicht bestätigt werden. Die Situation werde aber engmaschig beobachtet. Per SMS rief die Gemeinde dazu auf, Maschinen und Geräte aus dem Gefahrenbereich zu bringen.
Der See bildete sich aufgrund des Eisrückgangs am Südostrand des Plaine-Morte-Gletschers an der Grenze der Kantone Bern und Wallis. In einer länglichen Mulde zwischen Fels und Eis sammelt sich im Frühsommer jeweils Schmelzwasser. Sobald der See eine kritische Schwelle erreicht, kam es früher jeweils zu einer spontanen Entleerung.
2018 führte dies zu Schäden im Tal. Im darauffolgenden Jahr wurde ein künstlicher Abflusskanal ins Gletschereis gegraben. Seither kann sich der See normalerweise langsam und kontrolliert in diesen Überlauf entleeren.
Das Wasser strömt dann durch Eiskanäle im Gletscher in Richtung Norden ab. Dort fliesst es zunächst ins Gerinne des Trübbachs, dann in die Simme. Die Entleerungen gehen stets zwischen Mitte Juni und Ende August über die Bühne. Naturgefahrenexperten haben rund um den See ein Überwachungssystem eingerichtet.