Manche klagen über Unwohlsein, andere bekommen Kopf- und Gliederschmerzen oder gar Fieberschübe: Besonders nach der zweiten Corona-Impfung sind Nebenwirkungen keine Seltenheit.
Von den unerwünschten Reaktionen sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Das zeigen Daten auf der Seite des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic. Doch die Impfstoff-Hersteller sagen etwas anderes.
Frauen erleiden öfter anaphylaktischen Schock
Rund 70 Prozent der Meldungen über Nebenwirkungen stammen von Frauen, wie die «NZZ» berichtet. Zwar bekamen am Anfang der Impf-Kampagne auch deutlich mehr Frauen den Wirkstoff verabreicht. Ein so grosser Unterschied von gemeldeten Reaktionen lässt sich damit aber nicht erklären.
Zu den ganz heftigen Nebenwirkungen nach einer Impfung zählt der sogenannte anaphylaktische Schock. Der Körper zeigt dabei eine allergische Reaktion. Symptome zeigen sich beispielsweise auf der Haut oder an den Atemwegen. Im schlimmsten Fall kann ein solcher Schock tödlich enden.
Auch hier zeigt sich: Frauen sind deutlich öfter von einer Anaphylaxie betroffen als Männer. Von 30 explizit gemeldeten anaphylaktischen Reaktionen waren laut Swissmedic in 25 Fällen weibliche Personen betroffen.
Pharma-Firmen haben Daten, doch diese bleiben geheim
Die Schweizer Heilmittelbehörde kann allerdings nur einen Teil der Statistik offenlegen. Denn nur die gemeldeten Fälle tauchen auch in den veröffentlichten Daten von Swissmedic auf.
Die Pharma-Firmen hingegen verfügen über mehr 30'000 Fragebogen von Studienteilnehmern zum Thema Nebenwirkungen bei der Corona-Impfung. Die genauen Informationen daraus – auch über die Geschlechterverhältnisse – seien zwar auch Swissmedic bekannt, wie die NZZ schreibt. Veröffentlichen will man diese Angaben aber nicht – Amtsgeheimnis. Nur so viel gibt die Behörde preis: Laut den Herstellern der in der Schweiz verwendeten Wirkstoffe dürfte es keine grossen Unterschiede zwischen den Geschlechtern geben.
Der Bevölkerung bleibt somit nichts weiter übrig, als auf die Angaben aus den gemeldeten Fällen von Swissmedic zu vertrauen. Auch wenn diese kaum repräsentativ sind – und Pharma-Hersteller über genauere Informationen verfügen würden. (cat)