Die Klimajugend expandiert. Sie will Seite an Seite mit den Arbeitern streiken – das erste Mal beim «Strike for Future» am 21. Mai. Dafür arbeitet sie mit drei der wichtigsten Gewerkschaften in der Schweiz zusammen.
«Wir sehen, dass die Art und Weise, wie unsere Gesellschaft produziert und wirtschaftet, offensichtlich ein paar Probleme aufwirft: sozial und ökologisch», sagt Unia-Sprecher Serge Gnos. Drei Dinge teile die grösste Gewerkschaft der Schweiz mit dem Klimastreik: «Die Inhalte. Das Gefühl, dass etwas passieren muss. Und dass es mehr Druck dafür braucht – von uns allen.»
Aber was, wenn bunter Strassenprotest nicht mehr das Kerngeschäft ist, sondern Mega-Blockaden und Störaktionen zunehmen? Machen die Gewerkschaften dabei mit? Es kommt darauf an.
«Friedliche Aktionen wie die Bundesplatz-Besetzung befürworten wir»
«Es hängt für uns von der konkreten Aktion ab, inwieweit wir uns daran beteiligen», sagt Unia-Sprecher Gnos. «Gewalttätige Aktionen sind sicher nicht auf unserer Linie. Eine friedliche Aktion wie die Bundesplatz-Besetzung unterstützen wir aber.»
Neben der Unia (180'000 Mitglieder) beteiligen sich auch der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD, 34'000 Mitglieder) sowie die Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV, 40'000 Mitglieder) am grossen Streiktag am 21. Mai.
Die Klimajugend träumt von einem mindestens so grossen Streik wie beim Frauenstreik im Juni 2019. Daran nahmen laut den Organisatoren mehr als 500'000 Menschen teil. Dass es dafür mitten in der Corona-Krise das Momentum gibt, ist allerdings unwahrscheinlich.