Für Covid-Zertifikat
Bund prüft Selbst-Spucktest mit Videobeweis

Viele Testzentren machen dicht, der Druck auf Ungeimpfte steigt. Eine neue Testmöglichkeit könnte ihr Leben aber bald einfacher machen. Denn der Bund prüft momentan einen Spucktest für zu Hause – mit Videobeweis.
Publiziert: 03.08.2021 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2021 um 12:49 Uhr
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Bald könnte ein Spucktest für zu Hause kommen, die auch für das Covid-Zertifikat relevant sind – kontrolliert wird dieser per Videobeweis. Das verlangen nun einige Kantone.
Foto: keystone-sda.ch

Mehrere Testzentren in der Schweiz befinden sich momentan in der Sommerpause, immer mehr schliessen ihre Tore gleich ganz. In Zürich beispielsweise macht das Corona-Testzentrum auf dem Kasernenareal per Ende August dicht – es ist das grösste im Kanton. Auch in vielen Apotheken setzt man inzwischen lieber aufs Impfen als aufs Testen. Für Ungeimpfte wird das zunehmend zum Problem.

Für sie könnte das Testen aber bald wieder einfacher werden. Denn einige Kantone verlangen nun die Zulassung eines Spucktests, der zu Hause gemacht werden kann und dennoch für das Covid-Zertifikat relevant ist – mittels Videobeweis. Vorreiter des Projekts ist der Kanton Freiburg. «Wenn die Speichelprobe zu Hause gewonnen wird und nicht unter Aufsicht einer Fachperson, kann die Probe verfälscht werden», sagt Kantonsarzt Thomas Plattner gegenüber CH Media sagt. Deshalb habe man nach möglichen Lösungen gesucht, damit das trotzdem zu Hause gemacht werden kann. Denn diese Variante sei angenehmer, als den Test in aller Öffentlichkeit machen zu müssen.

Effizienter und kostengünstiger

In Freiburg erwägt man derzeit die Möglichkeit von gepoolten Spucktests. «Dabei gäben die Personen zum Beispiel zu Hause unter datenschutzkonformer Videokontrolle oder persönlich beim Arzt oder in der Apotheke ihre Speichelproben ab», so Plattner. Bis zu zehn Speichelproben würden dann vermischt und getestet. Einzelne Personen würden erst bei einem positiven Resultat getestet werden – laut Plattner eine effizientere und kostengünstigere Methode als bisher.

Auch der Bund bestätigt entsprechende Überlegungen auf nationaler Ebene und will dafür sogar eine Rechtsgrundlage schaffen. Es gibt aber auch Zweifel an der geplanten Methode: «Die Videodokumentation ist das eine, aber das Abliefern der effektiv unverfälschten Probe das andere», sagt Rudolf Hauri, der Präsident der Schweizer Vereinigung der Kantonsärzte.

700'000 Testkits verunreinigt

Die Spucktests machen derzeit auch noch aus einem anderen Grund Schlagzeilen: In vielen Kantonen fehlt dafür schlicht das Material. Die Herstellerfirma Disposan musste nämlich Anfang Juli Hunderttausende von Speicheltests zurückrufen – die Kochsalzlösung die man gurgeln muss, war verunreinigt. Ganze 700'000 Testkits waren davon betroffen.

«Der Hersteller hat uns zugesichert, dass ab Mitte August die Testprogramme wie gewohnt weiterführt werden können», sagt der Freiburger Kantonsarzt Thomas Plattner. Die Herstellerfirma arbeitet gerade mit Hochdruck daran, Ersatz zu produzieren. (bra)

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