In der Schweiz sind mittlerweile 47,9 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft. Können diese Menschen Corona-Symptome getrost ignorieren?
«The Washington Post» berichtet über ein internes Dokument der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC), das vor der erhöhten Gefahr durch die Delta-Variante warnt. Unter anderem geht es in dem Papier darum, dass laut neuen Untersuchungen auch Geimpfte das Virus weiterverbreiten können.
Mehr Grippefälle, weil Menschen weniger Maske tragen
Weil keine Impfung hundertprozentig vor einer Infektion schützt, kommt es mitunter auch bei Geimpften zu Erkrankungen. Felix Huber, Präsident des Ärztenetzwerks Medix: «Die Gefahr von Durchbrüchen wegen der Delta-Variante ist bei den Geimpften gering.» Im Moment verzeichne er indes wieder mehr Grippefälle, weil die Menschen inzwischen weniger Maske tragen würden.
Sollen sich Geimpfte auf Corona testen lassen, wenn sie an einem Pfnüsel, an Husten oder Fieber leiden? Huber winkt ab: «Wenn geimpfte Patienten Symptome haben, führen wir keinen Corona-Test durch. Es ist absurd, Geimpfte mit Tests zu belasten. Hingegen ist es wichtig, dass sich jetzt auch der Bevölkerungsteil impfen lässt, der das bisher nicht getan hat.»
«Alle Nichtgeimpften werden Covid-Infektion durchmachen»
Im CDC-Papier heisst es, bei mit der Delta-Variante infizierten Geimpften würden ähnlich viele Viren in Nase und Rachen festgestellt wie bei Ungeimpften. Die Behörde empfiehlt daher neben dem Vorantreiben der Impfkampagne auch das Aufrechterhalten von Präventionsmassnahmen, etwa das Maskentragen in Innenräumen – unabhängig vom Impfstatus.
Huber sieht bei infizierten Geimpften nur eine geringe Gefahr: «Wenn jemand nicht erkranken kann, ist er auch kein grosser Ausscheider.» Jedoch würden alle Nichtgeimpften früher oder später die Covid-Infektion durchmachen. «Bei einigen wird sie tödlich verlaufen.» (noo)