Blick-Leserin Joanna R.* (38) ist sauer. «Seit drei Wochen fehlt von meinem Paket jede Spur.» Am 21. August schickte sie ein iPhone 14 Pro Max zur Reparatur los. In einem normalen, neutralen Paket, das sie eingeschrieben verschickte. «Um sicher zu sein. Schliesslich hat der Inhalt einen Wert von etwa 1500 Franken», wie sie gegenüber Blick sagt.
Zwei Tage später kontrolliert sie in der Post-App den Zustell-Status des Pakets. «Dabei fiel mir auf, dass das Päckli nicht angekommen ist – obwohl ich es per A-Post verschickt habe.» Sie glaubt an eine Verzögerung, wartet ab. Doch das Paket bleibt verschwunden. «Am 25. August habe ich mich dann beim Kundendienst gemeldet», berichtet sie. Dort verspricht man ihr, sich um das verschwundene Paket zu kümmern.
Die Post eröffnet eine Nachforschung, wie R. in der Post-App feststellen kann. Laut ihren Aussagen verspricht ihr der Mitarbeiter des Kundendiensts, dass sie «innert weniger Tage» wissen sollte, wo ihr Paket sei. Die Zeit vergeht. Joanna R. hört nichts.
Paket bleibt verschwunden
Wie die Blick-Leserreporterin sagt, habe sie anschliessend jeden zweiten Tag den Kundendienst kontaktiert. Immer wieder sei sie vertröstet worden. «Erst sagte man mir, es dauere zwei Tage, dann war plötzlich von mehreren Tagen die Rede. Irgendwann wurde mir gar keine Zeitspanne mehr angegeben», nervt sich die 38-Jährige. «Jetzt, nach drei Wochen, ist für mich eine Schmerzgrenze erreicht.» Sie habe kein Verständnis für die Vorgehensweise der Post und dass sie immer wieder vertröstet werde. «Es kann doch nicht sein, dass ein Päckli einfach so verschwindet und niemand weiss, wo es ist. Da ist der Frust riesig.»
Auch auf Anfrage von Blick kann die Post keine genaue Auskunft über den Verbleib des Pakets geben. Allerdings entschuldigt sich der Gelbe Riese. «Trotz umfassender interner Recherche können wir Stand heute nicht sagen, was mit der Sendung anschliessend passierte und wo sie heute ist. Wir entschuldigen uns dafür. Denn das entspricht definitiv nicht den Ansprüchen, die wir an uns selber haben», sagt Sprecherin Silvana Grellmann.
Blick-Anfrage bringt Bewegung rein
Es sei das oberste Ziel der Post, dass alle Pakete und Briefe zuverlässig und sicher ankommen. «Dennoch kommt es leider in seltenen Fällen vor, dass ein einzelnes Paket verloren geht oder bei den Endkunden aus dem Briefkasten oder Hauseingang entwendet wird.» Die Verlustquote bei Paketen liege im untersten einstelligen Promillebereich. «Trotzdem ist für uns ganz klar: Jedes verlorene oder beschädigte Paket ist eines zu viel!»
Nach der Blick-Anfrage setzte die Post laut eigenen Aussagen noch einmal «alle Hebel in Bewegung, um das Paket zu finden» – erfolglos. «Wir haben nun mit der Kundin Kontakt aufgenommen und uns entschuldigt», sagt Grellmann weiter. «Zudem konnte eine gemeinsame Lösung gefunden werden.»
Auch R. freut sich: «Der Herr vom Kundendienst hat fast 40 Minuten mit mir gesprochen und wir konnten eine Lösung finden, damit ich eine finanzielle Entschädigung erhalte. Das wäre ohne Blick wohl kaum denkbar gewesen – Danke!»
* Name geändert