Ex-Mister-Corona Daniel Koch
«Dank der Maskenpflicht werde ich seltener erkannt»

Daniel Koch (65) manövrierte die Schweiz durch die erste Corona-Welle. Mit einem Male kannte jeder sein Gesicht. Genau deswegen findet der Ex-Mister-Corona die Maskenpflicht auch so gut.
Publiziert: 24.01.2022 um 21:22 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2022 um 21:54 Uhr
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Wurde zum Gesicht der ersten Corona-Zeit: Daniel Koch, damals Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamts für Gesundheit.
Foto: keystone-sda.ch

Mit Corona war Daniel Koch (65) gefragt wie nie zuvor. Der ehemalige Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten des Bundesamts für Gesundheit (BAG) war auf einen Schlag allgegenwärtig.

Gebetsmühlenartig predigte Daniel Koch immer wieder die Corona-Massnahmen: Hände waschen, Abstand halten. Und wurde so zum Gesicht der ersten Corona-Zeit. So traute er sich nicht in den Laden, um sein Lieblingsbier zu kaufen. Denn: Es handelt sich um Corona. Kein Witz. Deshalb mussten seine Töchter für ihn das Corona-Sixpack mitbringen.

Inzwischen ist der Mediziner in Rente. Nicht aber seine Popularität. Noch immer wird er auf der Strasse erkannt und angesprochen. Allerdings nicht mehr so oft, wie noch zu Beginn. Das liegt an der Maske. «Wenn ich irgendwo bin, gehts eine Viertelstunde, und man redet über Corona. Dank der Maskenpflicht werde ich seltener erkannt», sagt Koch im Interview mit der «Schweizer Illustrierten».

«Heute gibt es mehr Hinweise darauf, wie viel Masken nützen»

Besonders die Masken-Frage sorgte für Kritik. Denn Koch sprach sich klar dagegen aus. Immer wieder mahnte Ex-Mr. Corona Daniel Koch zu Beginn der Corona-Krise, dass Masken nicht die Lösung seien. Eine Maskenpflicht lehnte er ab. «Nach wie vor gibt es keine gesicherte Evidenz, dass das Maskentragen in der Öffentlichkeit einen grösseren Schutzfaktor darstellt», sagte Koch (64) noch Ende Mai 2020.

Diese Diskussion ist mittlerweile vom Tisch. Inzwischen trägt die Schweiz Maske im Alltag. Und zwar in verschiedenen Ausführungen. Inzwischen denkt der 65-Jährige auch anders über dieses Thema. «Wir hatten damals sehr wenig Evidenz zu diesem Thema. Heute gibt es mehr Hinweise darauf, wie viel Masken nützen.»

Dennoch sei er weiterhin der Meinung, dass es richtig war, der Schweiz klarzumachen, dass Masken nicht den grossen Unterschied machen. Viel wichtiger sei nach wie vor: Abstand halten.

Corona bis im Sommer wohl endemisch

Dass die Pandemie bald vorbei ist, hofft auch Koch. Er hält weiter an seiner Prognose fest, dass im Sommer 2022 das Gröbste überstanden sein dürfte. «Im Moment sieht es gut aus, ja – vor allem für die Schweiz und Europa. Ob Corona weltweit «gegessen» sein wird, ist fraglich. Aber in unseren Breiten wird sich das Virus wohl bis im Sommer endemisch etablieren», so Koch zur «Schweizer Illustrierten».

Das bedeute, dass Corona nicht mehr in dem Ausmass eine Rolle spielen wird. Das liege an der Immunisierung der Bevölkerung. Diese sei jetzt viel besser als zu Beginn der Corona-Krise. Impfung, Booster, Genesung. Das habe die Situation deutlich verbessert. (jmh)

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