In der kommenden Woche wird es in der Schweiz noch einmal richtig heiss. Grund dafür ist ein Hochdruckrücken im Mittelmeerraum. «Eine Hitzewelle dieses Ausmasses Ende August gab es bislang noch kaum», sagt Roger Perret von Meteo News. «Durch die warme Luft in der Höhe entsteht ein Hitzedom.»
Wenn die Hitze zum Problem wird
Einen Hitzedom kann man sich vorstellen wie einen Topf mit kochendem Wasser, auf den man einen Deckel setzt. Die Hitze verteilt sich überall. Das kräftige Hoch sorgt auch für hohe Temperaturen in den Alpen. Die Nullgradgrenze steigt auf fast 5000 Meter Höhe. Der Spätsommer bringt hochsommerliche Temperaturen.
Die Hitzewelle bleibt fast eine Woche lang bestehen. Das ist ein Problem. «Die Luft ist viel zu stabil geschichtet für Gewitter», erklärt Perret das. Quellwolken können sich gar nicht bilden oder lösen sich schnell wieder auf. Der Meteorologe meint: «Im August wird es schon mal heiss, aber in der zweiten Hälfte in der Regel nicht so lange am Stück.»
36 Grad und es wird noch heisser
Am Samstag und am Mittwoch sind Temperaturen von 35 bis 37 Grad zu erwarten. Hotspots der Schweiz sind Basel, Genf und das Wallis. «Die Tage sind im August zwar nicht mehr so lang, wie im Juli, wodurch es in den Nächten länger abkühlen kann. In etwas erhöhten Lagen sinken die Temperaturen aber in den kommenden Tagen teilweise nicht unter 20 Grad», erklärt er. Und: «Es stehen Tropennächte an.»
Mehr zur Hitze
Nicht nur die Schweiz leidet unter dem Wetterphänomen. Auch in den Ferienregionen rund um das Mittelmeer wird es in der nächsten Woche richtig heiss. Besonders in West- und Zentraleuropa. Und mit den hohen Temperaturen kommt auch die Gefahr. «Hitzewellen sind gefährlicher als Unwetter», warnt Perret.
Auch, dass die Ozonwerte am Nachmittag über dem Grenzwert sind, ist ein Problem.«Für Asthmatiker ist das gefährlich», sagt der Wetterexperte. Der Bund rief aufgrund der Hitze Gefahrenstufe 3 in vielen Teilen der Schweiz aus. Man sollte sich vor der Hitze unbedingt schützen. Das heisst: Viel Trinken, Nachmittagssonne vermeiden und unbedingt Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 auftragen.
Letzte Hitzewelle des Jahres
Nicht nur für Menschen und Tiere besteht Gefahr, auch die Gletscher schmelzen durch die hohen Temperaturen in der Höhe. Die Waldbrandgefahr steigt schweizweit und Regionen, die zuvor bereits unter der Trockenheit gelitten haben, erleben eine zweite Durststrecke. «Besonders trocken ist es aktuell in der Westschweiz und im Wallis», so Perret.
Ab Mittwoch kommt dann die langersehnte Abkühlung. Dann erreicht die Schweiz wieder eine Kältefront – doch wie kalt es wird, lässt sich noch nicht prognostizieren. Klar ist laut Perret: «Das dürfte jahreszeitbedingt die letzte Hitzewelle des Jahres sein.»