Da kommt man ganz schön ins Schwitzen! Diese Woche steigen die Temperaturen in der Schweiz wieder über 30 Grad. Damit nimmt auch die Gefahr von Gewittern und schwülen Tropennächten zu.
Im Mittelland werden während der ganzen Woche Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke erwartet. Allerdings wird es im Wochenverlauf immer wärmer. So könnte der Sonntag zum heissesten Tag der Woche avancieren.
Die höchsten Temperaturen werden wie so oft in Sion, Genf und Basel erwartet. Die aktuellen Prognosen zeigen Spitzenwerte von bis zu 37 Grad!
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Warum ist es ausgerechnet in diesen Regionen immer am heissesten? Wetterexperte Michael Eichmann von Meteo News erklärt auf Anfrage von Blick die verschiedenen Gegebenheiten der Städte. So liegt etwa Sion mitten im Walliser Rhonetal, das sich von Westen nach Osten erstreckt. Aufgrund der Berge haben wir in dieser Region auf die gleiche Grundfläche weniger Luftvolumen als beispielsweise im Mittelland. Durch die umliegenden Berge haben die Luftmassen im Tal wenig Volumen. «Ausserdem gibt es diese Woche viel Sonne. Durch die Lage des Tals scheint die Sonne direkt auf die Bergwände. Durch die starke Sonneneinstrahlung und das geringe Volumen der Luftmassen erwärmt sich die Luft schneller als im Mittelland», erklärt Michael Eichmann.
Anders verhält es sich in Genf. Hier ist die jeweils vorherrschende Wetterlage entscheidend für hohe Temperaturen. Der Meteorologe erklärt: «Wir befinden uns momentan in einer Südwestlage. Das heisst, die Luft kommt aus Südwesten, aus dem Mittelmeerraum. Die Luft ist also sehr gut erwärmt.» Aufgrund dieser Strömung können die Temperaturen stärker ansteigen als sonst. «Typischerweise steigen bei solchen Wetterlagen besonders in der Genferseeregion, aber auch in der Nordwestschweiz die Temperaturen rasch an.»
Auch Tropennächte möglich
In Basel hängen die hohen Temperaturen ausserdem mit der tiefen Lage der Stadt zusammen. Wie Eichmann erklärt, gilt hier eine einfache Faustregel: Der Temperaturunterschied beträgt pro 100 Höhenmetern rund ein Grad. Für Basel auf knapp 300 Metern bedeutet das jeweils eine ein bis zwei Grad höhere Temperatur als in höher gelegenen Städten wie Zürich oder Luzern.
Warm wird es aber in der ganzen Schweiz. Wer in der Nacht dabei auf Abkühlung hofft, könnte enttäuscht werden. In einigen Regionen, so der Meteorologe, seien vereinzelt auch Tropennächte möglich. So könnte das Thermometer in Basel oder Lausanne nachts nicht unter 20 Grad sinken. Im Mittelland ist nicht mit solch schwülen Nächten zu rechnen. In Zürich zum Beispiel werden in der Nacht nur 15 bis 18 Grad erwartet. «Auf der Alpensüdseite hingegen werden wir gleich eine Reihe von Tropennächten haben, daher läuft hier auch eine orange Hitzewarnung.»
Vorsicht beim Wandern
Eichmann weiss, dass die Südwestlage nicht nur warme Luft mit sich bringt, sondern auch labil ist. Das heisst, es besteht eine hohe Anfälligkeit für Gewitter. «Zuerst entstehen Quellwolken, dann Schauer. Dann folgen Gewitter», sagt der Experte. Gemäss aktuellen Daten könnten Berggebiete und der Jura am stärksten von Gewittern betroffen sein.
Die Lage im Mittelland schätzt Eichmann als heiss und meist trocken ein, in den Bergen sieht es aber etwas anders aus: «Von heute bis und mit Donnerstag kann es dort jeden Tag gewittern. Zum Teil ist auch mit stärkeren Gewittern zu rechnen. Im Mittelland hingegen dürfte es oftmals trocken bleiben oder nur vereinzelte Schauer und Gewitter gehen. Entscheidend ist hier vor allem der Wind in der Höhe, welcher die Zugbahn der Gewitter über dem Jura und den Voralpen bestimmt.»
Wie stark die Gewitter ausfallen, lässt sich nicht genau vorhersagen. In den Bergen sind aber auch heftigere Gewitter möglich. Daher gilt: Vorsicht bei Wanderungen! Der Meteorologe rät, sich vor einer Wanderung über das Wetter zu informieren. Da sich die Wetterlage rasch ändern kann, sollte man während der Wanderung sowohl den Wetterbericht als auch den Himmel beobachten. (gs)