Auf einen Blick
- Schweizer Kantone zeigen unterschiedliche Strategien bei Geschwindigkeitskontrollen
- Zürich ist Blitzer-König, einige Kantone haben keine festen Anlagen
- Pro 1000 Einwohner führt Neuenburg mit 0,42 Radargeräten
Die Schweiz zeigt ein buntes Bild, wenn es um Geschwindigkeitskontrollen geht. Wie aus den Daten der einzelnen Kantone hervorgeht, variiert die Anzahl der Geschwindigkeitskontrollanlagen stark von Kanton zu Kanton. Einige setzen auf massive Präsenz, andere halten sich zurück.
Die Auswertung beruht auf Angaben der einzelnen Kantonspolizeien, wobei nicht alle Kantone Auskunft gaben. Von 20 Kantonen hat Blick die genauen Zahlen zu den stationären Geschwindigkeitsmessanlagen erhalten, bei den restlichen musste Blick selbst recherchieren. Hier können die Zahlen nicht garantiert werden.
Zürich klar vorne – Neuenburg überrascht
Zürich ist der unbestrittene Blitzer-König mit satten 73 festen Anlagen! Davon stehen alleine 53 Blechpolizisten in Zürich-Stadt. Dicht gefolgt von Bern mit 48 und Genf mit 42 stationären Kontrollgeräten. Diese Zahlen zeigen deutlich: In den Grossstädten wird besonders scharf kontrolliert.
Aber Vorsicht! Auch in kleineren Kantonen kann es teuer werden. Luzern überrascht mit 28 festen Blitzern, während Neuenburg mit 13 Anlagen ebenfalls nicht zu unterschätzen ist. Solothurn, Basel-Stadt und Schaffhausen setzen ebenfalls verstärkt auf stationäre Überwachung.
Und was ist im Aargau los?
Doch es gibt auch Schlupflöcher für Raser: In Appenzell Innerrhoden, Glarus, Zug und Jura gibt es keine einzige fest installierte Radarfalle. Hier setzen die Behörden auf mobile Kontrollen. Wobei man festhalten muss: die beiden Appenzeller Kantone unterstützen sich bei der technischen Kontrolle. Obwalden und Graubünden bringen nur zwei stationären Anlagen zum Einsatz.
Besonders kurios: Der bevölkerungsreiche Kanton Aargau hat trotz über 700'000 Einwohnern nur eine einzige feste Kontrollanlage. Da haben die Aargauer wohl andere Prioritäten.
Die Pro-Kopf-Zahlen zeigen ein anderes Bild
Doch Vorsicht: Die absolute Zahl der Blitzer sagt nicht alles. Pro 1000 Einwohner führt überraschend Neuenburg das Ranking an. Hier lauern 0,42 Geräte auf 1000 Bürgerinnen und Bürger. Auch in Genf und Schaffhausen ist die Blitzerdichte hoch.
Luzern zeigt sich besonders eifrig: Sowohl bei der absoluten Zahl als auch pro Kopf landet der Kanton weit vorne. Hier wird offenbar besonders gerne geblitzt. Überraschend: Die Grosskantone Bern und Zürich landen bei der Pro-Kopf-Statistik weit hinten. Trotz vieler Anlagen gibt es hier pro Einwohner weniger Blitzer als anderswo.
Runter vom Gas – egal wo
Die Analyse der Kantonspolizeien zeigt: Jeder Kanton hat seine eigene Blitzer-Strategie. Während die Städte auf feste Anlagen setzen, sind die ländlichen Regionen flexibler unterwegs. In Glarus oder Appenzell Innerrhoden drohen eher mobile Fallen. Auch der vermeintlich raserfreundliche Kanton Aargau setzt mit 17 mobilen und 15 Handlaser-Messgeräten auf die flexible Variante.
Fazit: Die Schweizer Verkehrsüberwachung ist so vielfältig wie das Land selbst. Von der Blitzer-Hochburg Zürich bis zur radarfreien Zone in Zug ist alles dabei. Die Kantone passen ihre Taktik offenbar clever an die lokalen Gegebenheiten an.
Für Autofahrerinnen und Autofahrer heisst das: Augen auf und Fuss vom Gas – egal wo man unterwegs ist. Denn geblitzt werden kann man überall, ob mit fester Anlage oder mobilem Gerät. Die Polizei ist kreativ, wenn es ums Temposünderjagen geht!