Auf einen Blick
- Umfrage zeigt Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Verkehrspolitik
- Umweltschutz wichtiger für Frauen und Hochschulabsolventen bei Verkehrsmittelwahl
- Tempo 30 auf Durchgangsstrassen von Mehrheit abgelehnt, besonders von Männern
Frauen und Männer beurteilen Verkehrspolitik sehr unterschiedlich. Dies zeigt eine neue repräsentative Umfrage des «Nebelspalter»-Politbarometers. Durchgeführt hat sie das Forschungsinstitut Sotomo unter der Leitung von Michael Hermann.
Fahrzeit, Flexibilität und Verfügbarkeit sind die wichtigsten Kriterien bei der Verkehrsmittelwahl – vor allem für Männer. Der Umweltschutz spielt für Frauen und Befragte mit Hochschulabschluss eine deutlich wichtigere Rolle. Die Resultate der Umfrage könnte ein Hinweis darauf sein, weshalb Frauen die aktuelle Autobahnvorlage kritischer beurteilen als Männer. Abgestimmt wird darüber am 24. November.
Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs erhält breite Unterstützung, besonders bei Jüngeren und Universitätsabsolventen. Strassenbau hingegen findet vor allem bei Männern sowie FDP- und SVP-Anhängern Zustimmung. Tempo 30 auf Durchgangsstrassen wird mehrheitlich abgelehnt, vor allem von Männern und von GLP über Mitte, FDP bis SVP. Mehr Verkehrskontrollen oder Radars werden nur von der SP und den Grünen gefordert.
Respekt vor Skateboards
Die Verkehrspolitik in den Städten wird von SP-, Grünen- und GLP-Wählern unterstützt, während sie von Männern und Berufsschulabsolventen sowie in der Agglomeration und auf dem Land kritischer beurteilt wird. Zudem empfinden viele, dass Autos zu viel Raum beanspruchen – vor allem Frauen, Hochschulabsolventen sowie Anhänger von SP, Grünen, GLP und Mitte.
Velos und Skateboards werden als ebenso grosses Sicherheitsrisiko angesehen wie Privatfahrzeuge. Männer schätzen das Erstere als gefährlicher ein, Frauen letzteres.