Alles fing am Mittwochmorgen ganz normal am Flughafen Zürich an: Die Passagiere des Flugs GM600 von Zürich nach Pristina checkten ein, gingen durch die Sicherheitskontrolle und durften pünktlich an Bord der Maschine. Um 5.45 Uhr sollte das Flugzeug eigentlich abheben. Wegen der eisigen Temperaturen müsse das Flugzeug allerdings erst enteist werden, hiess es. Doch dann beginnt der Horror. «Die Türen gingen auf und es bildete sich Rauch im Inneren», sagt ein Blick-Leserreporter. Dann bricht Panik aus.
Auch die Durchsagen an Bord verwirren. Erst heisst es «Aufstehen und das Flugzeug verlassen», dann gehen plötzlich die Türen zu und das Flugpersonal bittet die Passagiere, ruhig sitzen zu bleiben. «Die Leute haben dann selbst die Türen aufgebrochen», berichtet der Passagier. Zwar sagt die Fluggesellschaft Chair, dass es sich nicht um Rauch gehandelt habe, doch für die Passagiere wurde die Situation zu heikel.
Lange mussten die 132 Menschen aber nicht in der Kälte bleiben, sie wurden zurück zum Flughafen-Terminal 2 gebracht. Seitdem müssen sie dort ausharren – ohne Informationen, wie es weitergeht.
Chaos geht am Flughafen weiter
Am Flughafen herrscht Verwirrung. «Es gab eine Durchsage, dass wir einen Gutschein für ein Sandwich und ein Getränk bekommen», erzählt der Leserreporter. «Doch als wir die Gutscheine holen wollten, wusste das Personal von nichts.» Seit Stunden stecken die Passagiere nun schon am Flughafen fest. Der Flug GM600 wurde mittlerweile gecancelt, der nächste reguläre Flug nach Pristina mit der Fluggesellschaft Chair findet erst am Donnerstag statt.
«Niemand weiss, wie es jetzt weitergeht», so der Leserreporter. Das Personal am Flughafen könne auch nicht wirklich weiterhelfen, da sie nicht verantwortlich seien.
«Wir helfen einander»
Doch während die Menschen auf mehr Informationen warten, ist der Zusammenhalt gross. «Es gibt Leute, die nach Dubai weiterfliegen wollten und ihren Anschlussflug verpassen oder zu einer Beerdigung nach Albanien mussten. Wir versuchen, einander zu helfen», sagt der Leserreporter. «Immerhin sprechen hier fast alle albanisch.»
Auf Anfrage von Blick erklärt die Medienstelle von Chair: «Heute Morgen sind während der Enteisung für den Flug GM 600 von Zürich nach Pristina Reste der Enteisungs-Flüssigkeit in Form von Dunst über das Belüftungssystem in das Flugzeug gelangt.» Für die Passagiere sei das aber keine gefährliche Situation gewesen, erklärt die Fluggesellschaft.