Auf einen Blick
Es fängt mit einer Zigarette an. Dann wird daraus eine Schachtel – und plötzlich hat man unzählige Franken für die Glimmstängel ausgegeben. Doch Rauchen ist mehr als nur eine schlechte Angewohnheit.
Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Rauchen zu den grössten Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit überhaupt. Über acht Millionen Menschen sterben laut aktuellen Zahlen jährlich an den Folgen des Tabakkonsums.
Hilfsmittel, um die Sucht wieder loszuwerden, gibt es viele. Doch was unterscheidet klassische Ersatzprodukte wie Nikotinpflaster oder -kaugummis von Varianten, die ganz ohne Wirkstoff auskommen? Und bietet die E-Zigarette eine realistische, gar «gesündere» Alternative?
Das ist ein Beitrag aus dem «Beobachter». Das Magazin berichtet ohne Scheuklappen – und hilft Ihnen, Zeit, Geld und Nerven zu sparen.
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Nikotinersatz: Pflaster, Kaugummis, Tabletten
Als wohl bekannteste Rauchstoppmethode gilt eine sogenannte Nikotinersatztherapie, etwa über Pflaster, Kaugummis oder Lutschtabletten. Indem sie konstant Nikotin an den Körper abgeben, können sie das Verlangen nach der Zigarette stillen und die Entzugserscheinungen mindern.
Das bekannte Hochgefühl, das Raucherinnen und Raucher von der Zigarette kennen, bleibt aus – was wiederum das Suchtrisiko der Ersatztherapie minimiert. Dies gilt auch für die Kaugummimethode, obwohl dort die Wirkung des Nikotins schneller zu spüren ist.
Ziel der Ersatztherapie ist es, die Dosis schrittweise zu senken – bis das Nikotin gar nicht mehr gebraucht wird.
Kontrovers: Rauchstoppkette und Co.
Als Gegenstück zur Nikotinersatztherapie finden sich zahlreiche nikotinfreie Hilfsmittel, die einen Ausstieg aus der Abhängigkeit versprechen. Im Trend liegt seit einigen Monaten eine sogenannte Makya-Rauchstoppkette, auch verkauft von Cerano oder Essenzio: ein stylisches Metallröhrchen, das an einer Kette um den Hals getragen wird. Durch Saugen am Röhrchen versprechen Hersteller eine einfache und nikotinfreie Entwöhnung.
Obwohl versichert wird, dass die Wirkung wissenschaftlich belegt sei, halten Experten nicht viel von der Trendmethode. So betont die Lungenliga, dass die körperliche Abhängigkeit von Nikotin damit nicht überwunden werden kann.
Auch eine Analyse von über 136 durchgeführten Studien zeigt: Placebos wie die Rauchstoppkette sind nicht annähernd so effektiv wie Nikotinersatzprodukte. Die Lungenliga empfiehlt gegenüber dem Beobachter: «Die erfolgreichste Methode, den Rauchstopp zu schaffen, ist eine Beratung in Kombination mit medikamentöser Unterstützung.»
Unterschiedlich: E-Zigaretten, Vapes und Iqos
Tatsächlich existieren erste Belege, dass E-Zigaretten die Gefahren des Rauchens reduzieren können. Entsprechende Schlüsse werden in einem britischen Bericht aus dem Jahr 2022 gezogen.
Von den herkömmlichen Zigaretten, die mit zahlreichen Schadstoffen versetzt sind, lässt sich mithilfe der elektronischen Variante leichter wegkommen.
Dennoch gelten die auch als Vapes bekannten Geräte als kontrovers. So existieren bisher keine Langzeitstudien über die Folgen des E-Zigaretten-Konsums.
Und: Von diesem Potenzial sind Tabakerhitzer, etwa die sogenannten Iqos von Philip Morris, explizit ausgenommen – sie funktionieren nicht mit erhitzter Flüssigkeit, sondern enthalten noch immer den schädlichen Tabak.
Unter der Leitung der Universität Bern wurde kürzlich eine umfassende Studie durchgeführt, um den Einsatz von E-Zigaretten als Rauchstopphilfe zu überprüfen.
Über die Ergebnisse heisst es: «E-Dampfer sind zur Rauchentwöhnung wirksamer als eine herkömmliche Rauchstoppberatung ohne E-Dampfer, und sie weisen wenig Nebenwirkungen auf. Sie helfen aber nicht, von der Nikotinabhängigkeit loszukommen.»
Die Studienautoren betonen, dass die sogenannten Vapes nur im Rahmen einer umfassenden Rauchstoppberatung zu empfehlen seien.
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