«Das werden die heissesten Tage im August», sagt Roger Perret von Meteo News zu Blick. Die Prognose: bis zu 35 Grad! An den Rekordsommer von 2003 kommt er zwar nicht ran. Damals wurden im Misox GR 41,5 Grad gemessen. Trotzdem verwandelt sich die Schweiz für mehrere Tage in einen Kochtopf.
Sogar der Bund warnt. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie hat für Teile des Tessins die Gefahrenstufe 4 von 5 ausgerufen. Für Teile des Wallis und den Raum um den Genfer See gilt Stufe 3. Auch für Graubünden, St. Gallen und Basel warnt der Bund. Es besteht ein «erhebliches bis grosses Risiko für Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein», schreibt Meteo Schweiz. Die Warnung gilt bis zum 13. August, 20 Uhr.
Meteorologe überrascht
Die Hitze, die bereits seit Wochen Südeuropa heimsucht, wird durch eine Welle heisser Luft aus Nordafrika verursacht. Via Spanien kommt diese nun auch zu uns in die Schweiz. Die aktuellen Modelle deuten darauf hin, dass diese Hitzewelle der Abschluss des Sommers sein könnte. Dass noch mal so heisse Tage auf uns zukommen, sei unwahrscheinlich.
Dass es im August eine Hitzewelle gibt, überrascht Perret nicht. Dafür aber etwas anderes. In der Nacht auf Sonntag wird die Null-Grad-Grenze in den Bergen fast auf ihren Rekordwert von 2598 Metern steigen. Dieser Rekord wurde vergangenes Jahr im August aufgestellt. Der Meteorologe zu Blick: «Im Juni freuten wir uns über viel Schnee auf den Gletschern, doch im Juli war die Gletscherschmelze wieder extrem.»
Spanien-Luft geht die Puste aus
Wer eine Abkühlung braucht, sollte in diesen Tagen ins Wasser springen. Aber nicht irgendwo. Abkühlprofis fahren an Voralpengewässer wie den Walensee, den Vierwaldstättersee und den Thunersee. Sie sind kühler als andere Seen. Der Grund: die kalte Wassereinspeisung aus den Alpen.
Der Spanien-Luft geht nach drei Tagen allerdings die Puste aus. Nach der Hitzewelle kommen die Gewitter. Spätestens am Dienstag ziehen dunkle Wolken auf. Und es wird kühler – unter 30 Grad.