Corona-Vergleich zeigt
Bei uns steigen die Zahlen, in Deutschland und Österreich sinken sie

Die Corona-Zahlen in der Schweiz sind weiterhin hoch. Diese Woche wurden innert 24 Stunden so viele Infektionen gemeldet wie noch nie. Und auch auf den Intensivstationen sieht es nicht gut aus. Anders dagegen bei unseren Nachbarn.
Publiziert: 10.12.2021 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 15:48 Uhr
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Die Corona-Situation in der Schweiz ist ernst. Die Hospitalisierungen sind auf einem hohen Niveau. Täglich kommen über 100 Patienten dazu. Am Donnerstag wurden sogar fast 200 neue Hospitalisierungen gemeldet.
Foto: Keystone

Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Es muss was passieren. Am Mittwoch wurde ein trauriger Rekord geknackt: 12'598 neue Corona-Fälle innert 24 Stunden vermeldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG). So viele wie noch nie in dieser Pandemie.

Dementsprechend hoch sind auch die Hospitalisierungen. Täglich kommen über 100 Patienten dazu. Am Donnerstag wurden sogar fast 200 neue Hospitalisierungen gemeldet. Die Spitäler sind am Anschlag. So auch im Kanton Thurgau. «Es braucht mehr Fachpersonal auf den Intensivstationen», schlug Gesundheitsminister Urs Martin am Freitag Alarm.

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Österreich seine Corona-Fallzahlen halbiert

Entspannter sieht es dagegen bei unseren Nachbarn Deutschland und Österreich aus. Sie haben es geschafft: Die Kurve der Neuinfektionen sinkt. Das Erfolgsrezept: härtere Massnahmen. Österreich ging beispielsweise in einen Lockdown. Für Geimpfte und Genesene endet am Sonntag diese Woche die Knallhart-Massnahme. Ungeimpfte müssen aber weiterhin die Ausgangsbeschränkungen beachten. Die Verschärfung hat gewirkt – und wie! Inzwischen hat Österreich seine Corona-Fallzahlen halbiert.

Auch Deutschland hat die Kurve gekriegt. Stieg die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner innerhalb einer Woche, Anfang November kontinuierlich an, ist mittlerweile ein Abwärtstrend zu beobachten. Und trotzdem könnten die Massnahmen vor Weihnachten noch mal verschärft werden.

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Beratungen in Deutschland zur allgemeinen Impfpflicht

Massgeblich soll die Lageeinschätzung des kommende Woche erstmals tagenden neuen Corona-Expertenrats sein, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (63) und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (46) Donnerstagabend nach Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz sagten. «Wir wollen schnell handeln, entschlossen handeln, wenn es notwendig ist», sagte Scholz. Dabei hob er erneut die Bedeutung der Impfkampagne hervor.

Es solle sich zusammen mit dem neuen Expertenrat angeschaut werden, ob die zuletzt beschlossenen Massnahmen wie etwa die 2G-Regeln griffen, so Scholz. Und: Er kündigte an, dass die Beratungen zur allgemeinen Impfpflicht «sehr schnell losgehen» würden.

Kantone haben bereits Massnahmen verschärft

Und die Schweiz? Hier haben bislang nur die Kantone individuell verschärft. Die Maskenpflicht an Schulen wurde ausgeweitet. Ab Freitag sind Masken in Obwalden neu ab der 5. Klasse und ab Montag in Schwyz ab der 1. Klasse sowie für Tagesstrukturangebote obligatorisch. Der Kanton Zürich wartet noch bis nach den Weihnachtsferien. Ab dann müssen auch Kinder der 1. bis 3. Primarschulklassen Masken tragen.

Und der Kanton Bern schickt seine Schülerinnen und Schüler drei Tage früher in die Weihnachtsferien als geplant. Schon am Abend des 21. Dezember ist für die Berner Kinder Schulschluss, nicht erst an Heiligabend. Ziel der Massnahme ist es, die Infektionsketten vor den Feiertagen zu kappen. Im Kanton Bern war es an zahlreichen Schulen zu Corona-Ausbrüchen gekommen. Wie in anderen Kantonen auch wies Bern zuletzt hohe Fallzahlen auf – es kam zu rekordhohen Fallzahlen in den vergangenen Wochen.

Bundesrat schlägt zwei Varianten vor

An der Experten-Medienkonferenz machte Taskforce-Vizepräsident Urs Karrer diese Woche deutlich, dass die seit Montag geltenden Massnahmen nicht reichen dürften, um die fünfte Welle in den Griff zu bekommen.

Deswegen traf sich der Bundesrat auch am Freitag, um über die Corona-Situation zu informieren. Mit dem Fazit: Die Massnahmen müssen verschärft werden. Dazu werden zwei Varianten vorgeschlagen. Darunter auch die Massnahme 2G-Plus. Überall dort, wo heute eine 3G-Zertifikatspflicht herrscht, wird 2G eingeführt. Umgeimpfte hätten also keinen Zugang mehr. Auch wo 2G gilt, soll weiterhin Maske getragen werden. (jmh/SDA/AFP)

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