Eine neue Variante des Coronavirus hat die Schweiz erreicht: Mehrere Fälle der Mutante B.1.621, auch mit dem griechischen Buchstaben My benannt, wurden bereits festgestellt. Mutationen von My können womöglich gegen Impfstoffe resistent werden. Dies hatte die Weltgesundheitsorganisation vor gut einer Woche gemeldet.
My stammt ursprünglich aus Kolumbien. Dort wurde der Erreger zum ersten Mal anfangs dieses Jahres nachgewiesen. Gemäss dem kolumbianischen Gesundheitsamt hat das Land wegen My die Corona-Welle mit den meisten Todesfällen erlitten.
34 My-Fälle in der Schweiz
Auch die Schweiz ist betroffen. Wenn auch bis jetzt nur minimal. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) spricht von bisher 34 Mu-Fällen. Dies stand letzten Freitag, wie «20 Minuten» schreibt.
Doch Thomas Steffen, Kantonsarzt von Basel-Stadt, relativiert. Kolumbien würde jede Variante in Schwierigkeiten bringen, sagt er im Bericht. Denn das Land habe bisher noch eine tiefe Quote an Geimpften. Steffen gehe in der Schweiz von keiner My-Welle aus. Auch, weil bloss 0,1 der Fälle auf der ganzen Welt auf diese Mutante zurückgingen. Sprich: Der Schweiz droht im Moment keine Mega-Gefahr durch My.
BAG: «Keine Anzeichen, dass My Delta verdrängt»
Auch BAG-Sprecher Gregoire Goignat stellt gegenüber «20 Minuten» klar: «Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass My Delta verdrängt.»
Trotz der aktuellen wenig alarmierenden My-Situation gibt sich Kantonsarzt Steffen zurückhaltend: «Die Gefährlichkeit lässt sich im Moment nicht abschliessend beurteilen.» Es würden in naher Zukunft stets wieder neue Varianten auftreten. Ob diese dann gefährlich seien, müsse jeweils untersucht werden.
Seine Empfehlung: «Jetzt hilft nur Impfen und sorgfältig und nachhaltig an den Virusmutationen dranbleiben, um gegebenenfalls schnell reagieren zu können.» (nl)