Plötzlich bebte am 29. Dezember 2020 in Kroatien die Erde – mit einer Stärke von 6,4! Häuser wurden auf einen Schlag zu Ruinen, Städte wurden zu Trümmerfeldern. Die Naturkatastrophe hinterliess Dörfer und Städte in Kroatien im Chaos. Sieben Menschen verloren ihr Leben. Darunter Laura C.* (†13). Sie wurde von herabstürzenden Trümmern getroffen.
Als BLICK-Leser Besim Fejzulahi (53) aus Kreuzlingen TG die Bilder der Zerstörung im Fernsehen sieht, ist für den Chef der Transportfirma Flühmann Transporte sofort klar: Es muss was geschehen. Eine Herzensangelegenheit!
«Die weinenden und verzweifelten Menschen haben mich nicht mehr losgelassen. Also haben meine Mitarbeiter und ich private Spendenaufrufe über Facebook und Instagram gestartet», sagt Fejzulahi zu BLICK. Mit Erfolg! Die Bereitschaft zu helfen ist gross. «Kleidung, Decken, Wasser, Toilettenpapier, Lebensmittel, aber auch Matratzen wurden gespendet. Wir haben die Sachen dann alle abgeholt. Und innerhalb von zwei Tagen war der Lastwagen komplett voll», so der gebürtige Mazedonier.
«Viele wurden obdachlos, schlafen jetzt in ihren Autos»
Währenddessen hatte die Firma mit einer Hilfsorganisation vor Ort Kontakt aufgenommen, die das Verteilen der Spenden übernehmen sollte. Und dann ging es los nach Kroatien. Am Dienstag um fünf Uhr am Morgen fuhren die beiden Camion-Fahrer Edo Hadzic (24) und Sladjan Kosic (25) mit dem Spendenlaster los. «Wir sind zuerst nach Zagreb gefahren, um dort einige Spenden abzuladen. Danach ging es direkt ins Epizentrum des Erdbebens, nach Petrinja», erklärt Hadzic.
Die Zustände vor Ort erschrecken die jungen Männer. «Ruinen, von Trümmern blockierte Strassen. Es sah aus, also ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Viele wurden obdachlos, schlafen jetzt in ihren Autos. Und viele haben Angst vor weiteren Erdbeben.»
Care-Pakete werden an die Erdbeben-Opfer verteilt
Das Leid ist gross. Aber auch die Freude über den Spendenlaster aus der Schweiz. «Wir wurden mit offenen Armen empfangen. Das war sehr schön. Wir haben die Sachen ausgeladen. Jetzt werden darauf Care-Pakete geschnürt und an die Notleidenden verteilt», so Hadzic.
Für alle Beteiligten ist klar: Die Aktion hat sich gelohnt. Ob die Firma noch einmal einen Spendenlaster nach Kroatien schickt, kann Chef Fejzulahi noch nicht sagen. «Vielleicht. Zuerst müssen aber wieder Spenden gesammelt werden.» Die Lage in Kroatien ist weiterhin ernst. Diese Woche kam es zu einem weiteren Erdbeben. Dieses Mal mit einer Stärke von 5,0. Erneut Epizentrum der Naturkatastrophe: Petrinja.