«Nie hätte ich gedacht, dass er jemanden umbringt!»
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Anwohner über Urs T.«Nie hätte ich gedacht, dass er jemanden umbringt!»

Was wollte Urs T. (63) mit den jungen Afghanen im Gelände?
Männer-Schubser von Kiental BE wegen Sexualdelikt mit einem Kind vorbestraft

Urs T. soll zwei Männer im Kanton Bern in eine Schlucht gestossen haben. Jetzt wird bekannt: Der Männer-Schubser von Kiental BE ist wegen eines Sexualdelikts mit einem Kind vorbestraft.
Publiziert: 27.03.2021 um 12:59 Uhr
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Der Afghane Amar M.* (†18) überlebte den Sturz nicht.
Foto: zVg

Was trieb den Männer-Schubser von Kiental BE zu seinen Taten? Urs T.* (63) soll im Jahr 2019 zwei junge Männer im Abstand von wenigen Monaten in eine Schlucht gestossen haben (BLICK berichtete). Der Afghane Amar M.* (†18) überlebte den hinterhältigen Angriff nicht. Jetzt wird bekannt: Der mutmassliche Täter ist vorbestraft, weil er sich an ein Kind herangemacht hat.

2009 wurde der Männer-Schubser am Kreisgericht XII Frutigen-Niedersimmental wegen versuchter sexueller Nötigung eines Minderjährigen verurteilt. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» und spekuliert über ein mögliches sexuelles Motiv des Schubsers bei seinen jüngsten Taten. Zu Details und Höhe der Strafe machte das Gericht keine genaueren Angaben.

Bereits bekannt war, dass der Tatverdächtige in der Region einen schlechten Ruf hatte – und viele Eltern ihre Kinder vor dem 63-jährigen Schweizer warnten.

Überlebendes Opfer ebenfalls Afghane

Beim überlebenden Opfer könnte es sich ebenfalls um einen Afghanen gehandelt haben. Der 29-Jährige fiel in den eiskalten Gornerenbach, verbrachte die Nacht auf einem Felsvorsprung. Und wurde am nächsten Tag durchnässt und blutend von Autofahrer Andreas Baumann gefunden. «Es war klar, dass ihm etwas Schlimmes passiert war», sagt der Retter gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Es hat gedreht! Viel gedreht», habe der durchnässte Mann, der im wilden Wasser in Strudel geraten war, gesagt.

Und schon kurz nach der Rettung erzählte er auch, er sei von Urs T. geschubst worden. Man habe im Gelände eigentlich zusammen Vermessungen durchführen wollen.

Die Polizei verhaftet den 63-jährigen mutmasslichen Schubser. Und stellt schliesslich eine Verbindung zum Todesfall Amar M. her, der eigentlich schon als Unfall zu den Akten gelegt worden war.

«Nie hätte ich gedacht, dass er jemanden umbringt»

Anwohner Hans Zumbrunnen (60) kennt den Verhafteten schon lange, wie er gegenüber BLICK erzählte. «Er wurde am Aeschimarkt in einer Beiz verhaftet. Die Sondereinheit Enzian ist angerückt und hat alles abgeriegelt.»

Zwar habe T. nicht den besten Ruf in der Nachbarschaft gehabt. Aber: «Nie hätte ich gedacht, dass er jemanden umbringt!». T. habe wechselnde Arbeitsstellen gehabt. Eine Stelle als Busfahrer habe er verloren, weil er sich «als Polizist aufgespielt» habe, so Zumbrunnen.

Der Tatverdächtige sei als uneheliches Kind zu einer Pflegefamilie weggegeben worden. Dort habe es ihm aber gar nicht gefallen, sagt ein anderer Bekannter. «Er hat dann das Bauernhaus der Familie, bei der er platziert war, angezündet. Danach durfte er wieder zurück zu einem Verwandten nach Aeschi.» Seither trug T. einen neuen Spitznamen: «Brändli». (sac)

*Namen geändert

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