Anfang November 2019 wurde in der Region Kiental BE ein heute 29-jähriger Mann von einem Bekannten mutmasslich in eine Schlucht gestossen – er überlebte. Der Verletzte konnte sich auf einen Felsvorsprung retten, wo er die Nacht über ausharrte.
Am nächsten Morgen gelang es ihm schliesslich, aus der Schlucht zu klettern und einen vorbeifahrenden Autolenker um Hilfe zu fragen. Der mutmassliche Täter, ein heute 63-jähriger Schweizer, konnte noch am gleichen Tag verhaftet werden.
Parallelen zwischen den zwei Fällen
Bereits im Mai 2019 kam es zu einem ähnlichen Vorfall. Damals war ein lebloser Mann im Gornernbach in Kiental aufgefunden worden. Das Opfer: Ein 18-jähriger Afghane. Im Zuge der Ermittlungen sowie nach rechtsmedizinischen Untersuchungen gab es zu diesem Zeitpunkt jedoch keine Hinweise auf eine Dritteinwirkung.
Doch dann sind den Ermittlern zwischen den beiden Vorfällen Parallelen aufgefallen – der Fall wurde neu aufgerollt. Es folgten monatelange Ermittlungen. Dabei zeigte sich, dass sich der 63-Jährige und der Afghane ebenfalls gekannt haben dürften und sie offenbar kurz vor dem Todeszeitpunkt noch in Kontakt gestanden waren.
Verfahren eröffnet
Gegen den 63-jährigen Mann wurde ein Verfahren unter anderem wegen des Vorwurfs der vorsätzlichen Tötung sowie der versuchten vorsätzlichen Tötung eröffnet. Die polizeilichen Ermittlungen sind beendet. Sobald die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen abgeschlossen hat, wird sie beim zuständigen Gericht Anklage erheben.
Wie Jolanda Egger von der Berner Kantonspolizei am Donnerstag mitteilte, bestreitet der 63-Jährige, die beiden Männer in die Schlucht gestossen zu haben. Auf die Frage nach einem Motiv sagte die Mediensprecherin, dieses Thema werde bei der Anklageerhebung oder vor Gericht zu klären sein. (SDA/bra)
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