Brunnenmeister Markus Hiltbrand (54) führt Blick durchs Reservoir
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«Noch nie so etwas erlebt»:Brunnenmeister Markus (54) führt Blick durchs Reservoir

Über 660'000 Liter waren plötzlich weg
Wimmis prüft jetzt Massnahmen gegen Wasserdiebe

Plötzlich fehlten in der Gemeinde Wimmis im Kanton Bern mehrere 100'000 Liter Wasser. Wer dahintersteckt, ist unklar. Die Gemeinde ist weiterhin ratlos und prüft nun Massnahmen, um zukünftige Wasserdiebe zu fassen.
Publiziert: 02.08.2023 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2023 um 15:46 Uhr
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In Wimmis verschwanden Mitte Juli innert elf Stunden über 660'000 Liter Trinkwasser.
Foto: Ralph Donghi

Innert elf Stunden verschwanden über 660'000 Liter Trinkwasser. Und die Berner Gemeinde Wimmis meldete sich mit einem Hilferuf zu Wort. «Grosser Wasserverlust – Wer weiss etwas?», schrieb sie Mitte Juli auf Facebook. Und stellte klar: Das ist keine Bagatelle, sondern ein ernster Vorfall. «Wir stehen vor einem Rätsel», sagte Gemeindeverwalter Beat Schneider (47) damals zu Blick.

Auch jetzt, zwei Wochen später, ist noch immer unklar, wer der Wasserdieb ist. «Wir wissen nach wie vor nicht, was passiert ist und wer das Wasser für was bezogen hat», sagt Schneider am Mittwoch auf Anfrage. Man habe alles abgeklärt, was möglich war, beteuert der Gemeindeverwalter.

Es habe zwar viele Rückmeldungen auf den Aufruf gegeben, doch der entscheidende Hinweis sei nicht darunter gewesen. Es habe sich aber einfach nichts Konkretes ergeben. Schneider weiter: «Da wir nicht wissen, wer das Wasser bezogen hat und wo der Bezug erfolgt ist, haben wir auch keine neuen Anhaltspunkte, wie der Bezug konkret erfolgt sein könnte.»

Dass ein technischer Fehler oder gar ein Leck für den enormen Verlust verantwortlich ist, schliesst die Gemeinde aus. Ein Leck habe man nirgends finden können.

«Wir wissen schlicht nicht, was passiert ist»
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Gemeindeverwalter Wimmis BE:«Wir wissen schlicht nicht, was passiert ist»

Finanzieller Schaden ist gering

Die Wasserversorgung laufe seit dem Vorfall völlig normal. Nach dem Hilferuf der Gemeinde hätten sich verschiedene Anbieter bei der Gemeinde mit Vorschlägen gemeldet, wie solche dreisten Wasserbezüge verhindert, schneller erkannt und besser lokalisiert werden können. «Die zuständige Kommission wird diese Vorschläge prüfen. Es ist denkbar, dass wir die Netzüberwachung mit gewissen Elementen ergänzen», erklärt Schneider.

Investitionen im grossen Umfang werden aber kaum nötig sein. Denn der finanzielle Schaden für die Gemeinde sei zu gering. Er belaufe sich auf zirka 100 Franken für den Pumpstrom. Darum habe man auch weiterhin auf eine Anzeige gegen Unbekannt verzichtet. «Eine Strafanzeige würden wir allenfalls bei einem konkreten Verdacht machen.» (jmh)

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