«Müssen wir unsere Reise absagen?»
Besorgte Touristen rufen wegen Evakuierung im Berner Brienz an

Aufgrund der Namensgleichheit von Brienz GR und Brienz BE kommt es zu Verwechslungen. Die Gemeinde im Berner Oberland muss Touristen beschwichtigen.
Publiziert: 10.05.2023 um 11:23 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2023 um 11:42 Uhr
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Idylle im Berner Oberland: Von Brienz aus führt ein Dampfzug aufs Brienzer Rothorn.
Foto: Berner Oberkand Tourismus

Gleiche Namen können Verwirrung stiften. Das jüngste Beispiel: Das Tourismusmagnet Brienz im Berner Oberland. Wegen des drohenden Felssturzes in Brienz GR kam es bereits zu besorgten Anrufen von Touristen. Denn: Das kleine Bündner Bergdorf mit rund 72 Einwohnern war, bis es wegen seiner Lage in die Schlagzeilen geriet, fast gänzlich unbekannt.

Ganz im Gegenteil zum malerischen Brienz im Berner Oberland (über 3000 Einwohner). Besonders im Sommer strömen jedes Jahr Menschen aus aller Welt in den Ort mit herzigen Gässli und unglaublichem Bergpanorama. Und tatsächlich können die beiden Gemeinden nicht alle auseinanderhalten.

Auf Anfrage von Blick sagt Marianne Rodi von Tourismus Brienz: «Aufgrund der Namensgleichheit mit dem anderen Brienz ist es schon zu Verwechslungen gekommen. Einige besorgte Touristen haben sich bei uns darüber erkundigt, ob sie Ihre Reise absagen müssen.»

«Wir wünschen dem anderen Brienz alles Gute»

Rodi befürchtet jedoch keinen Imageschaden für die Region: «Wenn Anfragen kommen, können wir schnell aufklären und erklären Ihnen, dass es sich nicht um unsere Gemeinde handelt.» Die Situation im Bündnerland sorgt aber auf jeden Fall für grosse Betroffenheit. Dem anderen Brienz wünscht man laut Rodi alles Gute und hofft, dass sich die Situation beruhige.

Rund 120 Kilometer voneinander entfernt: Brienz im Berner Oberland und Brienz in Graubünden.
Foto: Blick Grafik

Bis Freitagabend müssen die Bewohnerinnen und Bewohner von Brienz GR das Dorf verlassen. Ein Felssturz droht in ein bis drei Wochen. Ein Felsvolumen von bis zu zwei Millionen Kubikmetern bewegt sich so stark, dass in den kommenden ein bis drei Wochen mit einem Abbruch zu rechnen ist.

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Gestern gaben die Behörden bekannt, dass sich die Geschwindigkeit, mit der die Gesteinsinsel abrutscht, noch einmal markant erhöht hat. Deshalb wurde die Gefahrenstufe Orange eingeleitet und die Evakuierung angeordnet. (ene)

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