«Er hat sie hingerichtet»
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Tötungsdelikt in Bolligen BE:«Er hat sie hingerichtet»

Möchtegern-Rocker Ralf K. (34) tötete seine Freundin mit Kopfschuss. Für Schwester Sändy G. (42) nur schwer zu ertragen
«Er hat sie hingerichtet»

Ein lauter Knall erschütterte an Weihnachten Bolligen BE: Möchtegern-Rocker Ralf K. (34) tötete seine Freundin Martina B. (†38). Offenbar hatten die beiden Streit um Geld. Gegenüber BLICK spricht die Schwester der Toten nun über den grausamen Tatablauf.
Publiziert: 22.02.2021 um 19:23 Uhr
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Aktualisiert: 27.02.2021 um 14:16 Uhr
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Seit Weihnachten ist für Sändy G. nichts mehr so, wie es einmal war: Sie hat mit Martina B. nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihre beste Freundin verloren.
Foto: Luisa Ita
Luisa Ita

Seit Ende letzten Jahres ist für Sändy G.* (42) nichts mehr, wie es war: Sie hat mit Martina B.** (†38) nicht nur ihre Schwester, sondern auch ihre beste Freundin verloren. «Ich vermisse sie sehr. Manchmal so sehr, dass ich sogar mit einem Foto von ihr spreche», sagt die Bernerin traurig.

Am Weihnachtstag wurde Martina B. von ihrem Freund Ralf K.* (34) in Bolligen BE erschossen. Via Facetime beichtete der Schütze die Tat unter Tränen einem Kollegen. Dieser riet dem Kampfhund-Fan, sich der Polizei zu stellen. Nach diesem Telefonat rief der Möchtegern-Rocker aber noch seinen Vermieter an und drohte auch ihm mit dem Tod. Kurz darauf klickten die Handschellen.

Aufgesetzter Kopfschuss führte zu sofortigem Tod

Die Verkäuferin wurde in kritischem Zustand ins Spital gebracht – doch für sie kam jede Hilfe zu spät. Die Mutter einer Tochter (15) erlag noch am selben Tag ihren schweren Verletzungen.

«Immerhin musste sie nicht lange leiden. Das ist etwa das einzige Positive», meint Sändy G. mit leerem Blick. Von den Ärzten hat die Familie nämlich mittlerweile erfahren, wie kaltblütig Ralf K. gehandelt haben soll: Der Harley-Fan hat seine Partnerin offenbar mit einem direkt aufgesetzten Kopfschuss niedergestreckt. Sein Opfer sei praktisch sofort hirntot gewesen.

«Ein hinterlistiger Mord»

Die Spezialisten hätten zudem von einem Überraschungsmoment gesprochen, berichtet die Angehörige: «Sie haben gesagt, dass Martina die Tat nicht erwartet hat. Aber ich weiss natürlich nicht, woran sie das festgemacht haben.»

Sändy G. kann nur mutmassen: «Vielleicht hat sie die Waffe gar nicht gesehen, oder er ging von hinten an sie heran.» Für die Mutter eines Kindes ist klar: «Das war ein hinterlistiger und heimtückischer Mord. Er hat sie hingerichtet.»

Brief aus dem Knast

Was den Killer dazu getrieben hat? Drogengeld! Der Berner dealte offenbar mit Koks und vermisste Bares. «1400 Franken sollen verschwunden sein. Ralf hat dann die Tochter meiner Schwester beschuldigt, sie habe ihm drei Monate zuvor das Geld geklaut», sagte Sändy G. schon kurz nach der Tat zu BLICK. Nur: «Das hätte die Kleine nie gemacht!»

Mittlerweile hat der Täter sich beim Teenager (15) mit einem Brief gemeldet, erzählt die Schwester des Opfers. «Er hat geschrieben, dass er das alles nie gewollt habe und dass er meine Nichte lieb habe.»

«Für den wäre die Hölle noch zu schön»

Aber die Entschuldigung kommt bei der Trauerfamilie nicht gut an: «Das ist eine absolute Frechheit! Ralf weiss gar nicht, was er uns angetan hat und wie viel er kaputt gemacht hat.»

Wie tief der Seelenschmerz von Sändy G. geht, kann sich wohl kaum einer vorstellen. Unendlich traurig sagt sie bloss: «Ich weiss, man sollte niemandem den Tod wünschen. Aber für den wäre wohl die Hölle noch zu schön.»

* Name bekannt

** Name geändert

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