Auf einen Blick
- FBI betont Wichtigkeit internationaler Zusammenarbeit gegen Hacker
- Hacker schliessen sich in spezialisierten Netzwerken zusammen
- FBI-Agent: Schweizer Behörden erledigen Aufgaben in Wochen statt Monaten
Ohne internationale Zusammenarbeit hat man keine Chance gegen Hacker. Das betonte FBI-Special-Agent Joel DeCapua am Mittwoch an den Cybersicherheitstagen in Bern. Die Beweise, die zur Aufklärung eines Falles von Internetkriminalität benötigt werden, befinden sich laut DeCapua selten alle in einem Land.
DeCapua ist Ermittler für Cyberkriminalität beim Federal Bureau of Investigation (FBI). Seit Dezember ist er an der US-Botschaft in Bern stationiert. Er ist der Verbindungsmann des FBI zu den Schweizer Strafverfolgungsbehörden und koordiniert gemeinsame Aktionen gegen Cyberkriminalität und Cyberspionage.
Hacker schliessen sich in Netzwerken zusammen
Von den Schweizer Behörden gab er sich begeistert. «Das FBI könnte einiges von Kantonspolizeien lernen», sagte er. «Ich bin sehr beeindruckt von der Professionalität der Cyber-Ermittlungseinheiten der Kantonspolizeien und der Bundespolizei.» Sie würden Sachen in Wochen erledigen, für die das FBI Monate brauche.
Anders als früher würden sich Hacker heute in Netzwerken zusammenschliessen. Viele Cyberkriminelle hätten sich dabei auf einen spezifischen Schritt des Hackens spezialisiert, erklärte der Ermittler. Die anderen Arbeiten würden von weiteren Personen ausgeführt. Es seien ganze Cyber-Crime-Ökosysteme entstanden.
«Wir erwischen nur zwei Arten von Cyberkriminellen: die Dummen und die Gierigen», so DeCapua. Um Hacker zu schnappen, müsse man oft viele Jahre zurückgehen, um die Fehler zu finden, die sie gemacht hätten. Als Beispiel nannte er Cyberkriminelle, die erwischt wurden, weil sie einen gefälschten Ausweis, den sie für den Kauf von Bitcoins benötigten, mit ihrer normalen Kreditkarte gekauft hatten.