Die Bluttat erschütterte den malerischen Touristenort im Berner Oberland: Eine Frau ersticht am vergangenen Mittwoch Lauterbrunnens Gemeindepräsidenten Martin Stäger (†69) mit einem Messer.
Schon bald ist klar: Stägers Ehefrau Sieglinde A.* (58) ist die Täterin. Sie gesteht der Polizei danach, ihren Gatten bei einem Streit tödlich verletzt zu haben. Zurzeit befindet sich die Deutsche in Untersuchungshaft.
Nach dem Gewaltverbrechen zeigen sich Anwohnerinnen und Anwohner schockiert, als Blick vor Ort ist. «Er war so ein lieber Mensch», sagt ein Einheimischer. «Ich kenne niemanden hier im Dorf, der ihn nicht mochte.»
Eine andere Dorfbewohnerin pflichtet dem bei: Sie spricht von einem «netten, ‹gäbigen› und liebenswürdigen Menschen».
«Die beiden haben sich oft gezofft»
Offenbar gab es zwischen dem Gemeindepräsidenten und seiner Frau öfters Streit. Das berichtet Stägers Jugendfreundin Annekäthi G.* gegenüber Blick. Die Ehe sei sehr impulsiv gewesen: «Die beiden haben sich oft gezofft. Verbal, aber auch physisch», sagt sie. Einmal soll Sieglinde A. sogar nach einem Streit nach Deutschland abgehauen sein. «Sie fuhr mit Martins Auto davon.»
Bei einer anderen Gelegenheit musste G. gar einen heftigen Disput zwischen Stäger und seiner Frau hautnah miterleben. «Es war an einem Festabend. Er hat sie angeflucht, sie hat zurückgegeben. Es war gar nicht lustig», erinnert sich die Dorfbewohnerin.
Ein anderes Mal soll Sieglinde A. nach einem Streit zu einem drastischen Mittel gegriffen haben: «Sie hat ihm ‹Mörder› aufs Auto geschrieben», sagt die Jugendfreundin des Gemeindepräsidenten weiter.
«Es war eine toxische Beziehung»
Wegen der ganzen Anfeindungen zwischen den beiden hätte man dann im Dorf auch eine Scheidung erwartet, so G.: «Es war eine toxische Beziehung.»
Doch zu einer Scheidung kommt es nicht. Die Frau tötet den Mann. Nach der Tat entfernt sich Sieglinde A. vom Tatort, wird später im Bereich Lauterbrunnen festgenommen. Laut Annekäthi G. habe man sie «in der Nähe des Lütschine-Bachs gefunden».
* Namen geändert