Hier wird der Zug in Lüscherz BE geborgen
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Bei Sturm entgleist:Hier wird der Zug in Lüscherz BE geborgen

Briten-Sturm fegte über die Schweiz
Sust-Experte erklärt, wie zwei Züge innert 30 Minuten entgleisen konnten

Briten-Sturm Mathis fegte am Freitag über die Schweiz. Die Windböen waren so heftig, dass sogar zwei Züge im Kanton Bern entgleisten. Aber wie kann das überhaupt passieren?
Publiziert: 01.04.2023 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 01.04.2023 um 18:47 Uhr
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Ein Zug ist am Freitag in Büren zum Hof BE entgleist.
Foto: keystone-sda.ch

Der Briten-Sturm traf die Schweiz am Freitag mit voller Wucht. Bis zu 130 km/h wurden beispielsweise in Egolzwil LU und Koppigen BE gemessen. Zu viel für zwei Züge. Innert 30 Minuten kam es zu zwei Entgleisungen. Zuerst in Lüscherz, dann in Büren zum Hof. 15 Personen wurden verletzt.

Dass Windböen so stark sein können, dass sogar Züge umkippen, überrascht sogar Christoph Kupper, Bereichsleiter Bahnen und Schiffe bei der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust). «Das erstaunt in der Tat, sind doch solche Züge mehrere Tonnen schwer», sagt der Sust-Experte zu «20 Minuten».

Das Gewicht alleine schütze Züge nicht. Kupper: «Sie bieten eine grosse Angriffsfläche. Entscheidend ist, wie der Wind genau auf den Zug trifft. Im Gegensatz zur Aviatik sind Windphänomene im Bahnverkehr aber noch wenig untersucht, weil sie sehr selten sind.»

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Sust wertet nun Fahrdaten aus

Wie der Wind auf den Zug trifft, spielt also eine wichtige Rolle. Allerdings kommt es auch darauf an, was für Art von Bahn es sich handelt. Im Fall der entgleisten Züge war es jeweils eine Schmalspurbahn. 1,4 Meter Spurbreite ist die Normalspur. «Der Unterschied zwischen 1435 mm und 1000 mm Spurbreite kann durchaus einen Einfluss haben», erklärt Kupper weiter. Der Vorteil von Schmalspurbahnen: Sie sind sparsamer und gerade für enge, kurvenreiche Landschaften geeignet.

Wie genau es zu den beiden Entgleisungen kommen konnte, ermittelt nun die Sust. Dafür werden die Fahrdaten und die meteorologischen Werte ausgewertet. Damit der Schweizer Bahnverkehr beim nächsten Sturm besser vorbereitet ist.

RBS drückt allen Betroffenen ihre Anteilnahme aus

Nach den beiden Zugentgleisungen bleiben die beiden Bahnstrecken einstweilen an den Unfallorten gesperrt. In beiden Fällen verkehren Bahnersatzbusse.

Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) teilte am Samstag auf seiner Internetseite mit, zwischen Jegenstorf BE und Lohn-Lüterkofen SO fahre bis zum 3. April kein Zug. Es geht um einen Abschnitt der Bahnstrecke Bern-Solothurn.

Der RBS schreibt in einer Mitteilung an die Passagiere, die Unternehmensleitung drücke allen Betroffenen ihre Anteilnahme aus. Den Verletzten wünsche sie rasche Genesung. Zwölf Personen wurden beim Unfall in Büren zum Hof verletzt, eine davon schwer.

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Der RBS werde sich «eingehend mit den Gründen des Unfalls befassen», heisst es auch. Nach aktuellen Erkenntnissen stehe als Unfallursache das Unwetter mit starken Windböen im Vordergrund. Der RBS sei an den Ermittlungen zum Unfallhergang beteiligt. (jmh/SDA)

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